Erst kürzlich hat Tesla auf Hawaii, genauer Kauaʻi, ein Solar-Projekt realisiert, welches aus 272 Tesla Powerpacks (52 MWh) und circa 55.000 Solarmodulen von SolarCity (13 MW) bestand. Das Projekt wurde bereits Anfang letzten Jahres angekündigt, doch sollte es zu der Zeit noch mit den Powerpacks der ersten Generation umgesetzt werden. Nun, ein Jahr später, ist das Projekt abgeschlossen und Tesla veröffentlichte auch ein entsprechendes Video dazu:
Zudem wurde Ende letzten Jahres eine komplette Insel auf Solarstrom umgerüstet, wodurch Tesla zusätzliche Erfahrung sammeln konnte. Diese Erfahrung könnte für ein mögliches neues Großprojekt von Nutzen sein, welches in Australien realisiert werden und die Energiekriese vor allem in Südaustralien bewältigen soll. Dort sei es zuletzt vermehrt zu Stromausfällen gekommen, wobei der Staat selbst zu langsam auf solche Engpässe reagiere, schreibt die Financial Review.
Problem kann in 100 Tagen gelöst werden
Die ganze Geschichte beginnt mit einem Artikel der Financial Review, bei dem auch Teslas Verantwortlicher für die Energy-Sparte (und Elon Musks Cousin), Lyndon Rive, zu Wort kommt. Dieser erklärte, dass Tesla das Problem mit den Stromausfällen in 100 Tagen lösen könnte. Der australische Milliardär Mike Cannon-Brookes fragte Elon Musk daraufhin über Twitter, „wie ernst“ Tesla diese Aussage meine. Musks Antwort: „Tesla wird das System installiert und betriebsbereit innerhalb 100 Tagen nach Vertragsabschluss stellen oder es ist gratis. Ist das ernst genug für dich?“
@mcannonbrookes Tesla will get the system installed and working 100 days from contract signature or it is free. That serious enough for you?
— Elon Musk (@elonmusk) 10. März 2017
Cannon-Brookes und sein Team versuchen nun das Projekte den Politikern schmackhaft zu machen. Die Kosten werden auf etwa 200 Millionen australische Dollar (ca. 140 Millionen Euro) geschätzt. Bisher gab es jedoch reges Interesse von Unternehmen und Einzelpersonen, die sich an der Finanzierung beteiligen wollten. Auch der Premierminister des Bundesstaates Südaustralien, Jay Weatherill, sei bereits an der Diskussion beteiligt.
Noch ist unklar, ob Australien dieses Großprojekt umsetzt. Zusätzlich dazu bekam Tesla Konkurrenz: Zwei australische Unternehmen, ZEN Energy und Lyon Solar, behaupten ebenfalls, ein 100 MWh-Projekt innerhalb von 100 Tage realisieren zu können. Nun wird es wohl darauf ankommen, wer den besseren Preis bieten kann, wohlgemerkt, dass Tesla mit hohen Transportkosten rechnen muss, um die Powerpacks von Nevada (Gigafactory) nach Australien zu verschiffen.