In Kroatien gibt es einen Mann, den manche als den Elon Musk Europas bezeichnen, obwohl er selbst das ganz anders sieht: Mate Rimac, den Gründer von Rimac Automobili, das einen elektrischen Supersportwagen auf den Markt bringen will. „Ich mag nicht, wenn die Leute sagen, ich sei der Elon Musk Europas oder sowas. Ich habe den Mann nie getroffen, aber riesigen Respekt vor ihm“, sagte Rimac jetzt in einem Interview mit der Zeitschrift Newsweek.
Sein Unternehmen sei einfach viel kleiner als das von Musk, erklärte Rimac. Elektroautos seien offensichtlich eine Gemeinsamkeit zwischen ihm und dem Tesla-Chef, aber beide Unternehmen seien in völlig unterschiedlichen Größenordnungen tätig und hätten völlig unterschiedliche große Bedeutung. Außerdem werde weithin unterschätzt, was Musk für die Menschheit tue. Die Idee von wiederverwendbaren Raketen und der Besiedelung des Mars inspiriere Generationen, sagte der erst 31 Jahre alte Gründer.
Tatsächlich ist er mit Rimac viele Klassen kleiner als Tesla. Das erste Auto des Unternehmens, das 2,1 Millionen Dollar teure Concept One, war auf eine Produktion von acht Exemplaren begrenzt. Der kommende C-Two soll rund 2 Millionen Dollar kosten und ab dem nächsten Jahr produziert werden. In das 2009 aus einer Garage gegründete Unternehmen ist mittlerweile die Volkswagen-Marke Porsche mit zunächst 10 Prozent eingestiegen, die mit dem Taycan inzwischen ein eigenes Elektro-Sportauto auf den Markt gebracht hat. Seit diesem Jahr hält Porsche 15,5 Prozent an Rimac.
Der C-Two von Rimac könnte eine Zeitlang das schnellste Elektroauto der Welt sein, wenn er wie geplant im nächsten Jahr herauskommt. So ist eine Beschleunigung von 0 auf 100 Stundenkilometer in 1,85 Sekunden geplant. Dies ist merklich schneller als der bisherige Spitzenreiter Model S P100D von Tesla und liegt sogar in etwa gleichauf mit dem neuen Tesla Roadster, der nicht vor 2021 kommen dürfte. Allerdings dürfte auch der Preis des C-Two eine Weile ungeschlagen bleiben.