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Große Rundzellen wie bei Tesla, auch mit LFP: Neue BMW-Strategie für Elektroautos ab 2025

bmw batterie 46xx

Bild: BMW (46xx-Zellen vor bisherigen prismatischen)

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Zahlreiche Gerüchte dazu gab es schon vorher, und jetzt hat BMW sie bestätigt und um weitere Angaben ergänzt: Bei der als Neue Klasse bezeichneten nächsten Elektroauto-Generation des Unternehmens werden runde Batterie-Zellen eingesetzt, und zwar mindestens zur Hälfte in einem von Tesla bekannten Format. Dank höherer Dichte und neuer Technologie sollen die 46xx-Batterien 50 Prozent weniger kosten als die bislang verwendeten. Produzieren will BMW sie aber nicht selbst, sondern bei Partnern. Mit CATL und Eve Energy sind diese für vier von sechs geplanten Fabriken schon gefunden.

Optimierte BMW-Chemie halb im Tesla-Format

Das gaben die drei beteiligten Unternehmen am Freitag zum Teil gleichlautend bekannt. BMW schreibt in seiner Mitteilung von einer neu entwickelten sechsten Generation der eigenen Lithium-Ionen-Zellen als einem „riesigen Technologie-Sprung“. Die Energie-Dichte solle um mehr als 20 Prozent zunehmen, das Ladetempo um 30 Prozent und die Reichweite um ebenfalls 30 Prozent, vermutlich jeweils im Vergleich zu den aktuellen BMW-Elektroautos i4 und iX. Auch durch neue Integrationskonzepte sollen die Kosten sogar um bis zu 50 Prozent sinken.

Man habe Zell-Format und -Chemie grundlegend optimiert und sie speziell für die Neue Klasse ab 2025 ausgelegt, schreibt BMW von sich selbst. Zumindest der genannte Durchmesser klingt aber bekannt: Er beträgt 46 Millimeter wie bei den als 4680 bezeichneten Batterien, die Tesla im September 2020 als Grundlage für eine eigene Produktion vorstellte. Statt stets 80 Millimetern wie bei Tesla will BMW zwei verschiedene Höhen nutzen, nennt sie aber nicht konkret.

Innen soll der Nickel-Anteil in der Kathode höher und der von Kobalt niedriger sein und die Anode mehr Silizium enthalten, teilte das deutsche Unternehmen jetzt weiter mit. Laden sollen die ab 2025 neu kommenden Elektroautos mit 800 Volt und bis zu 500 Ampere, also 400 Kilowatt. Am sparsameren Ende seiner Palette will BMW wie zuvor Tesla und dann immer mehr andere westliche Hersteller bei seinen neuen Batterien auch auf die LFP-Chemie setzen, die kein Nickel und Kobalt benötigt.

Milliarden-Aufträge für CATL und Eve aus China

Eine gänzlich eigene Batterie-Produktion ist bei BMW trotz der Betonung des eigenen Entwicklungsbeitrags nicht geplant, aber eine enge Bindung an Partner. Mit ihnen zusammen wolle man an sechs Standorten Batterie-Fabriken mit jeweils 20 Gigawattstunden jährlicher Kapazität aufbauen, schreibt BMW. Als die ersten beiden Partner werden der Weltmarktführer CATL und der kleinere Hersteller Eve Energy genannt, die bereits Aufträge im zweistelligen Milliarden-Bereich bekommen hätten. Beide bauen dafür laut BMW je zwei Fabriken in Asien und Europa, also insgesamt vier der angestrebten sechs. Partner für die restlichen zwei in Nordamerika sollen später genannt werden.

In einer Mitteilung von CATL zum gleichen Thema wird BMW als „spezieller und primärer Partner“ des chinesischen Unternehmens bezeichnet. Man sei sehr froh, die in den vergangenen elf Jahren geschmiedete Partnerschaft auf die Neue Klasse ab 2025 zu erweitern. Vor kurzem hatte CATL eine neue Akku-Technologie namens Qilin vorgestellt und dabei betont, dass sie dem 4680-Konzept von Tesla überlegen sei. Im Vorfeld wurde spekuliert, dass BMW davon Gebrauch machen würde, doch wie sich dann zeigte, scheinen die Zellen in den hochgradig integrierten Qilin-Paketen eckig zu sein. Parallel arbeitete CATL schon seit mindestens 2021 an 4680-Batterien, ebenso wie Eve Energy als der zweite 46xx-Auftragsproduzent für BMW aus China.

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