Elektroautos schonen die Umwelt und sparen im Betrieb Geld, können in der Anschaffung aber mehr kosten als konventionelle Fahrzeuge. Um ihren Absatz dennoch in Schwung zu bringen, haben Regierungen in vielen Ländern weltweit hohe Subventionen für Käufer eingeführt. Davon profitierte als Pionier lange Zeit vor allem Tesla, was in zweierlei Hinsicht Unmut weckte: Erstens wurde damit ein jedenfalls in Europa ausländisches Unternehmen gefördert und zweitens Kunden, die deutlich mehr für ein neues Auto ausgeben können als der Durchschnitt im Land. In Großbritannien aber wurde die Preisgrenze für die Elektroauto-Förderung jetzt so weit gesenkt, dass vorerst kein Tesla mehr dafür in Frage kommt.
Tesla Model 3 jetzt zu teuer
Statt 50.000 Pfund soll der zulässige Maximalpreis jetzt 35.000 Pfund (rund 41.000 Euro betragen), berichtete am Donnerstag die britische Zeitung Times. Das werde die Regierung noch am selben Tag bekannt geben. Und tatsächlich wurde die Neuerung auf den Info-Seiten des zuständigen Office for Low Emission Vehicles schon umgesetzt: Auf seiner Förder-Liste stehen jetzt rund drei Dutzend Elektroautos von Citroen e-C4 bis zum Volkswagen ID.3 Pro Performance, aber kein einziger Tesla. Außerdem sank die Maximalhöhe der Förderung von 3000 Pfund auf jetzt 2500 Pfund.
Zuvor konnte man in Großbritannien das Tesla Model 3 in den Varianten Standard-Reichweite plus und Long Range gefördert kaufen. Mit 40.940 Pfund liegt aber selbst das kleinere Model 3 unter der neuen Grenze. Dabei zählte es zuvor zu den bestverkauften Autos aller Antriebsarten im Land: Laut dem Blog Electrek wurde dort im Dezember 2020 kein Fahrzeug so oft neu zugelassen wie das Model 3, und Großbritannien soll der wichtigste europäische Markt für Tesla sein.
Steuervorteile für E-Autos bleiben
Der neue Höchstpreis scheint durchaus gezielt festgelegt worden zu sein. „Wir beenden die Tesla-Subvention. Die Steuerzahler sollten keine Leute unterstützen, die Autos für 50.000 Pfund kaufen“, sagte eine regierungsnahe Quelle der Times. Allerdings betrifft die Regelung natürlich nicht nur Tesla, sondern auch andere Anbieter von Elektroautos mit höheren Preisen wie zum Beispiel Audi mit dem e-tron, Porsche mit dem Taycan oder Ford mit dem neuen Mustang Mach-E.
Ganz vorbei ist es mit der britischen Förderung für solche Premium-Elektroautos aber noch nicht. Tesla gibt für sein Model 3 im Web bereits nicht mehr die Kaufprämie an, rechnet aber trotzdem potenzielle Ersparnisse für Käufer von bis zu 20.728 Pfund über fünf Jahre vor. Der Großteil kommt allerdings durch eine wegfallende Company Car Tax zustande, gilt also nur für Firmenwagen. Private Tesla-Käufer in Großbritannien sparen immer noch die 755 Pfund Kfz-Steuer – und natürlich bei den Energiekosten, bei denen das Unternehmen 2200 Pfund weniger Ausgaben angibt.