Tesla sammelt in Nordamerika weiter Partner, die per Adapter Zugriff auf seine Supercharger-Säulen in der Region bekommen und neue Elektroautos in Zukunft ab Werk mit dazu passenden Ladebuchsen ausstatten sollen. Die zwei neuesten sind Hyundai und Kia, wie die beiden unter einem Konzern-Dach stehenden Hersteller am Donnerstag mitteilten. Zusammen verkauften sie im ersten Halbjahr 2023 mehr Elektroautos in den USA als jeder andere Tesla-Konkurrent – und wollen als erste schon Ende 2024 auf Supercharger-Buchsen umstellen.
Tesla-Partner Nummer 12 und 13
Die erste dieser Supercharger-Kooperationen verkündete in diesem Mai Ford. Sie kam überraschend, weil Tesla kurz vorher begonnen hatte, einige seiner Säulen in den USA mit einem so genannten „magic dock“ aufzurüsten. Dabei handelt es sich um einen in die Kabel-Halterung integrierten CCS-Adapter, der mit freigegeben wird, wenn ein Elektroauto einer fremden Marke ihn zum Laden am Supercharger braucht.
Tesla schien sich also auch in Nordamerika auf den Standard einzulassen, zumal er Voraussetzung für eine neue staatliche Förderung ist – aber dann folgten reihenweise weitere Konkurrenten mit Vereinbarungen nach dem Ford-Muster. Ab 2024 werde Tesla Adapter zum Laden von CCS-Elektroautos an 12.000 Supercharger-Säulen in Nordamerika zur Verfügung stellen, hieß es darin jeweils. Bei neuen Modellen der jeweiligen Marke sollten ab 2025 Buchsen nach dem (vorgeschlagenen) Tesla-Standard eingebaut werden.
Als elfter Partner nach Größen wie General Motors und später Mercedes schloss sich vor kurzem Jaguar dem erweiterten Supercharger-Netz an. In der Mitteilung dazu hieß es bereits abweichend, Supercharger-Adapter würden bereitgestellt, sobald sie zur Verfügung stehen. Bei Hyundai und Kia wurde daraus jetzt die konkrete Angabe erstes Quartal 2025, also anders als bei den anderen Tesla-Partnern vor Jaguar nicht mehr in 2024.
Supercharger statt CCS als Standard
Andersherum aber wollen die beiden südkoreanischen Marken mit Supercharger-Buchsen in eigenen Elektroautos nicht bis 2025 warten, sondern sie schon ab dem vierten Quartal 2024 anbieten. Hyundai erwähnt in seiner eigenen Mitteilung sogar explizit, dass dies sowohl für ganz neue als auch für aufgefrischte Elektroautos in den USA gelte und dass sie nur noch Ladebuchsen im Supercharger-Format haben sollen. Für Besitzer dieser Modelle sei ein Adapter zum Laden an CCS-Säulen geplant.
Statt zuerst als Adapter-Lösung kommt das Tesla-Laden bei Hyundai und wohl auch Kia in Nordamerika also als Standard anstelle von CCS und umgekehrt – und das früher als bei den anderen Partnern. Dabei sind die beiden neuesten besonders bedeutend: In den ersten sechs Monaten dieses Jahres kamen sie nach Daten von Cox Automotive zusammen auf einen US-Marktanteil von 6,3 Prozent bei Elektroautos, mehr als Ford oder die GM-Marke Chevrolet. Ebenfalls zu Kia gehört zudem die kleinere Premium-Marke Genesis, die am Donnerstag eine Kooperation mit Tesla mit den gleichen Rahmen-Daten bekanntgab.