In der vergangenen Woche gingen Bilder von einem interessanten Gefährt auf einer Moskauer Straße um die Welt. Von hinten gefilmt, erinnerte die durchgehende rote Leuchtleiste am glatten Heck des Autos stark an den Tesla Cybertruck, den im November vorgestellten elektrischen Pickup von Tesla mit seinem markanten Stahlblech-Design. Auch von der Seite waren Platten wie am Cybertruck zu sehen, aber viel größere Radöffnungen und darunter viel kleinere Räder als am Tesla-Original. Wie sich jetzt herausstellte, steckte darunter ein Lada Amara – und dahinter ein Team von vier russischen Mechanikern.
https://www.youtube.com/watch?v=V-3Evo4y1aI
Die Schrauber-Gruppe meldete sich unter anderem in den Kommentaren zu einem Bericht über die Cybertruck-Sichtung in Moskau bei dem Portal InsideEVs zu Wort. Sie nennt sich „Kanonen-Werkstatt“ und veröffentlichte dort auch einen Link zu einem Video auf YouTube, in dem der Umbau ausführlich dargestellt wird.
Die Basis für den Pseudo-Tesla in Moskau, so wird in dem Film klar, bildet ein dunkelgrüner VAZ 2108-2115, wie er bis zum Jahr 2004 als Lada Samara auch in Deutschland zu haben war. Nur 24 Stunden geben sich die fünf Russen, um daraus eine Cybertruck-Kopie zu machen – aber ausschließlich von außen, der Verbrennungsmotor bleibt drin. Allerdings erledigen sie die Arbeit nicht am Stück, sondern verteilt auf ingesamt acht Tage, wie der Moderator erklärt.
Der Tesla Cybertruck mit seinem extrem einfachen, eckig-flächigen Design hat schon viele zu Nachbauten angeregt – aus Kartoffelbrei oder Pappe oder um einen Ford F-150 herum. In dem Nachbau der Russen aber scheint bislang deutlich die meiste Arbeit zu stecken. Wie das Video zeigt, messen und planen sie relativ genau, bevor sie Bleche zuschneiden und verschweißen.
Sogar die Karosserie-Ausschnitte für die Räder bekommen einen Blechkranz spendiert, der dann schwarz lackiert wird, damit er an den Kunststoff an Teslas echtem Pickup-Prototypen erinnert. Allerdings fallen sie bei dem Lada-Cybertruck sehr groß aus. Auf dem zuerst von dem Gefährt veröffentlichten Video hatte es deshalb unvorteilhaft so ausgesehen, als würde sich über dem hinteren Rad eine große Lücke im Stahlblech-Kleid befinden.
Ob die russischen Schrauber mit einem so großen Echo auf ihr Projekt gerechnet hatten, ist nicht klar, aber das kurz nach der Sichtung veröffentlichte ausführliche Video spricht dafür, dass sie nicht völlig überrascht waren, Wie Sputnik News berichtet, bieten sie ihr Tesla-Projekt inzwischen auf einem russischen Autoportal zum Verkauf an. Preis: 666.666 Rubel oder knapp 10.000 Euro – bei Kosten von etwas mehr als 1000 Dollar einschließlich Lada, wie es in dem Video heißt.