Bild: Tesla (Symbolbild)
Mit der Entscheidung, seine europäische Gigafactory in Grünheide bei Berlin zu bauen, wagt sich Tesla zwar nicht unbedingt in das Zentrum der Automobil-Industrie im deutschen Süden, besetzt aber immerhin einen prominenten Platz nahe der Hauptstadt. Rund 12.000 Industrie-Arbeitsplätze will Tesla in der ersten Runde dort wohl schaffen, und später noch mehr in einer von der Bundesregierung großzügig geförderten Produktion modernster Batterie-Zellen. Aber auch interessante Forscher-Jobs will Tesla in Deutschland bald bieten, in einem Design- und Entwicklungszentrum in Berlin selbst. Und dort soll nicht nur ein neues Elektroauto von Tesla für Europa entstehen, sondern auch Software, kündigte CEO Elon Musk jetzt an.
Tesla-Chef bringt Silicon Valley
Man könnte also sagen, dass der Tesla-Chef Deutschland nicht nur mit der Gigafactory den Glauben an seine Industrie mitsamt Batterien als Produkten der Zukunft wiedergibt, sondern mit dem eigenen Software-Zentrum auch ein Stück Silicon Valley nach Berlin bringt – oder sogar in das ganze Land oder ganz Europa. Schon jetzt zeigen sich deutsche Behörden und Beobachter beeindruckt von der Flexibilität und Schnelligkeit, mit der Tesla das Giga-Projekt Gigafactory durch die komplexe Bürokratie dafür steuert. Mit eigener Software-Entwicklung könnte Tesla diesen Stil auch der deutschen IT-Branche näherbringen.
Sehr konkret scheinen die Pläne von Tesla für Software aus Deutschland allerdings noch nicht zu sein. Auf seinen Karriere-Seiten im Internet stehen zwar schon reihenweise Jobs für Bau und Betrieb der Gigafactory, und auch eine Stelle für Zell-Ingenieure bei Tesla in Grünheide ist schon länger offen. Für Design und Entwicklung in Berlin dagegen sind noch keine Ausschreibungen zu finden, ebenso wenig wie speziell für Software-Jobs.
Yes
— Elon Musk (@elonmusk) August 19, 2020
Dass es neben der Gigafactory im angrenzenden Brandenburg auch ein Zentrum für Design und Entwicklung von Tesla in Berlin geben wird, hatte CEO Musk schon bei der Bekanntgabe des deutschen Fabrik-Standorts Ende 2019 angekündigt. In diesem Juli deutete er zudem an, dort könne ein kompaktes Elektroauto für den europäischen Markt entwickelt werden. Und als der Tesla-Chef jetzt auf Twitter gefragt wurde, ob der Standort Berlin auch als Software-Zentrum gedacht sei, antwortete er schlicht mit Ja.
Software-Anschluss mit Tesla
Anschließend wurde Musk wie üblich von verschiedensten Twitter-Fragen und -Bitten abgelenkt, sodass keine weiteren Informationen zu Teslas Berlin-Plänen mehr flossen. Doch die Kombination erscheint so reizvoll wie die in der Elektroauto-Produktion: In der Gigafactory könnte deutsche Gründlichkeit, angewandt auf innovative US-Konzepte, bemerkenswerte Autos entstehen lassen, und nebenan in der Hauptstadt könnte das gleiche bei Software passieren – und Deutschland den Anschluss in einer weiteren Zukunftsbranche sichern.