Der große Batterie-Informationstag von Tesla soll erst Ende September stattfinden, aber Brandenburgs Wirtschaftsminister hat schon jetzt einen möglicherweise nicht unbedeutenden Teil davon verraten. Nachdem Tesla-CEO Elon Musk vergangene Woche bestätigt hatte, dass Tesla für Elektroautos aus der derzeit entstehenden Gigafactory bei Berlin „lokal“ produzierte Battterie-Zellen verwenden möchte, ansonsten aber wortkarg blieb, lieferte Minister Jörg Steinbach jetzt mehr Informationen dazu: Tesla werde in Grünheide Batterien mit einer „völlig neuen Technologie“ bauen, sagte er dem RBB.
Tesla-Batterien erst in zweiter Stufe
Laut dem Minister sind die von Tesla geplanten neuen Batterien kleiner und sollen dank höherer Energiedichte mehr Reichweite ermöglichen, berichtet der RBB weiter. Steinbach habe auch bestätigt, dass die Zell-Produktion erst Teil der zweiten Ausbau-Stufe für die deutsche Gigafactory sein soll. Anträge dafür wurden, so weit bekannt, bislang nicht gestellt, sodass nicht mit einer schnellen Realisierung auch von Teslas Zell-Plänen mit Giga Berlin zu rechnen ist. Steinbach hatte auf eine Frage nach dem möglichen Termin laut RBB keine Antwort.
Woher der Wirtschaftsminister die wenigen Informationen zu Teslas Zell-Plänen hat und wie genau sie zu verstehen sind, blieb zunächst offen. „Kleinere“ Batteriezellen wären eine Abkehr von dem Größen-Zuwachs, den Tesla mit dem Umstieg vom Format 18650 für Model S und Model X auf 2170 für Model 3 und jetzt Model Y begonnen hat. Höhere Energiedichte und mehr Reichweite dagegen passen gut zusammen.
Nach früheren Aussagen von CEO Musk wird für die großen Akku-Pläne von Tesla auch Technologie des 2019 übernommenen Speicher-Spezialisten Maxwell Technologies eine bedeutende Rolle spielen, die mehr Dichte bei weniger Energie-Bedarf in der Produktion ermöglicht. Eine Pilot-Fertigung für Batterie-Zellen unbekannter Bauart existiert neben dem Tesla-Stammwerk in Fremont bereits und soll beim Infotag am 22. September demonstriert werden.
Erste Tesla Model Y mit CATL-Akku?
Laut Brandenburgs Wirtschaftsminister müssen allerdings zunächst neue Regelungen für Wasser her, bevor Tesla weitere Phasen für seine Elektroauto-Fabrik in Grünheide einschließlich Zell-Produktion angehen kann. Dass beides langfristig geplant ist, war schon den im Januar veröffentlichten ersten Plänen von Tesla zu entnehmen. In der aktuellen ersten Gigafactory-Stufe werden Ver- und Entsorgung noch lokal gelöst, laut Steinbach wird derzeit mit anderen Wasser-Verbänden und dem Umweltministerium über spätere Stufen verhandelt.
Weiter unklar ist auch nach den neuen Äußerungen von Tesla-Chef Musk und dann Minister Steinbach, woher schon vorher die Batterie-Zellen und Akku-Pakete für die Model Y kommen sollen, die nach den Plänen ab Juli 2021 in der deutschen Gigafactory produziert werden. Anbieten würde sich eine Belieferung mit Zellen vom chinesischen Partner CATL, der in Thüringen eine Fabrik dafür aufbaut. In Polen gibt es außerdem eine Zell-Fabrik von LG Chem, das ebenfalls schon Tesla in China mit Batterien versorgt.