So richtig definitiv klang die Meldung von Anfang an nicht, und jetzt scheint sich zu bestätigen, dass sie wohl auch nicht stimmte: Tesla werde sein angekündigtes deutsches Design-Zentrum in einem alten Gas-Turm in Berlin-Schöneberg ansiedeln, berichtete der Tagesspiegel Ende Mai; in drei Jahren sollten rund 2000 Mitarbeiter dort beschäftigt sein. Doch die Standort-Nachricht war wohl falsch, wie sich jetzt herausstellt. Immerhin einen Tesla-Supercharger aber wird es laut Beobachtern vor Ort bald geben.
Tesla-Meldung ein Missverständnis?
Der 78 Meter hohe Gasometer-Turm auf dem so genannten Euref-Gelände mit vielen jungen Unternehmen im Berliner Südosten hätte eine prominente und vorzeigbare Heimat für die europäische Tesla-Entwicklung werden können. Doch schon der Bericht von Ende Mai enthielt keine Angabe für die Quelle der Informationen zu der Tesla-Entscheidung dafür. Anschließend wurde bekannt, dass die angeblich für Tesla geplante Schließung der obersten zwei Gasometer-Etagen baurechtlich Probleme macht. Jetzt aber meldete erneut der Tagesspiegel, Tesla-Konzernkreise hätten das Gasometer als Standort für das Design-Zentrum „definitiv“ ausgeschlossen.
Möglicherweise beruhte schon die frühe Meldung über das Gasometer deshalb schlicht auf einem Missverständnis: Tesla hat durchaus vor, auf dem Euref-Gelände etwas zu bauen, und sogar schon damit begonnen. Aber dabei handelt es sich nicht schon um das Design-Zentrum, das nach Angaben von CEO Elon Musk tatsächlich in Berlin angesiedelt werden soll, sondern vorerst nur um eine Ladestation für seine Elektroautos: Schon Mitte Juni wurde entdeckt, dass dort ein Supercharger-Standort aufgebaut wird.
Bemerkt wurde das von einem Mitarbeiter der Elektroauto-Vermietung nextmove, die am Euref selbst einen Standort (mit Solar-Dach und eigenen Lade-Möglichkeiten) betreibt. Er sei mit einem schwarzen Tesla Model S vorgefahren und habe Arbeiter vor Ort gefragt, an was sie denn dort bauen, berichtet der Mitarbeiter. „Das wird euer neuer Parkplatz“, habe die Antwort gelautet – ein Supercharger-Standort also. Sieben einzelne Säulen solle er bekommen. In Foren wurde noch gerätselt, ob in Berlin die schnellere V3-Generation eingesetzt wird, an der das Tesla Model 3 mit bis zu 250 Kilowatt laden kann.
Aktualisierung: Ein Leser, der nach eigenen Angaben in direkter Nähe zu dem entstehenden Tesla-Supercharger arbeitet, hat die Angaben korrigiert. Dort seien zwölf Erdstücke für den späteren Anschluss von je einer Ladesäule zu sehen, schrieb er. Damit dürften ladende Tesla-Fahrer in Berlin-Schöneberg also doch bald die gewohnte gerade Anzahl von Säulen vorfinden.