Bei Tesla hat zumindest eine kleine Offensive im Energie-Bereich begonnen, der eine Zeitlang sogar intern vernachlässigt wurde, laut CEO Elon Musk aber mindestens so bedeutend werden soll wie das Elektroauto-Geschäft: Erst vergangene Woche wurde bekannt, dass Tesla Strom für Privatkunden mit Solaranlage und Powerwall-Speicherakku in Australien anbietet.Und in einem ganz ähnlichen Modell hat Tesla ein solches Strom-Angebot jetzt auch in Deutschland gestartet, wenn auch vorerst nur in Baden-Württemberg.
Normale Solar-Vergütung bei Tesla
Darauf wiesen am Dienstag erfreute Twitter-Nutzer hin – nur die Beschränkung auf vorerst nur ein Bundesland wurde eher enttäuscht aufgenommen. Warum sie gilt, ließ sich den Infoseiten zu dem als „Tesla Stromtarif“ bezeichneten Angebot nicht entnehmen. Aber immerhin wird dort angekündigt, dass „eine baldige deutschlandweite Einführung geplant“ sei.
Wie in Australien richtet sich der Tarif für Baden-Württemberg nur an Kunden, die eine Solaranlage und eine Tesla Powerwall als stationären Stromspeicher haben oder kaufen wollen. Der Akku wird laut den FAQ dann von Tesla gesteuert, „um die Nutzung Ihres gespeicherten Sonnenstroms zu optimieren. Das klingt weniger weitgehend als auf dem australischen Markt, wo alle Strom-Kunden von Tesla zum Teil eines virtuellen Netzes aus ihren gebündelten Solar-Generatoren und Powerwalls werden. Ebenso bekommen sie dort einen höheren Tarif für ins Netz eingespeisten Strom, während deutsche Tesla-Kunden weiter die allgemeine Einspeisevergütung erhalten.
Seinen ersten Schritt zum Stromanbieter für Endkunden machte Tesla nicht in Australien, sondern schon im vergangenen Jahr in Großbritannien. Dort wird das Angebot mit dem Partner Octopus Energy realisiert, der Abrechnung und Kundenbetreuung übernimmt. Und diese Zusammenarbeit wird jetzt ausgeweitet: In Deutschland kooperiert Teslas mit der deutschen Octopus-Tochter.
Strom pro kWh wird billiger
Vielleicht wegen der weniger weit reichenden Integration der Kunden in das allgemeine Netz scheint der Tesla-Strom allerdings preislich nicht übertrieben attraktiv. Die Tarife werden im Web nicht einfach angezeigt, aber ein teslamag.de-Leser aus Baden-Württemberg ließ sich ein Angebot schicken. Bei 3500 Kilowattstunden pro Jahr beträgt die Grundgebühr für eine Adresse in Heidelberg demnach 12,46 Euro im Monat und jede Kilowattstunde kostet 26,36 Cent. Bei einem Vertrag direkt mit Octopus würden Kunden am selben Ort die gleiche Grundgebühr bezahlen, aber mit 27,62 Cent einen höheren Preis pro Einheit.