Im Oktober Ende 2022 zeigte Tesla erstmals die Produktion in seiner neuen Fabrik speziell für stationäre Megapack-Akkus in Kalifornien, und ein Finanzberater, der vor kurzem zählte, wie viele davon pro Tag dort inzwischen entstehen, scheint ungefähr richtig gelegen zu haben. Denn die am Mittwochabend gemeldeten Tesla-Geschäftszahlen für das erste Quartal dieses Jahres enthalten eine Zunahme des Verkaufs von stationären Speichern, die so hoch war wie noch nie. Außerdem nannte Tesla eine erste Ziel-Marge für diese Sparte und kündigte an, nicht nur eine weitere Megapack-Fabrik, sondern viele bauen zu wollen.
Fast 4 Gigawattstunden Tesla-Speicher
Die Megafactory im kalifornischen Lathrop ist die erste, für die Tesla sich diese Bezeichnung ausdachte. Ihre angestrebte Kapazität beträgt 40 Gigawattstunden pro Jahr. Das entspricht gut 10.000 Megapack-Einheiten pro Jahr, die in der neuesten Version je 3,9 Megawattstunden Kapazität haben. Bis zu tausend davon lassen sich laut dem Tesla-Konfigurator kombinieren, zu einem aktuellen Preis von knapp 1,6 Milliarden Dollar ohne Installation. Bei kleineren Anlagen ist der Preis pro Megapack höher.
Ungefähr auf diesem Niveau bewegte sich laut dem Finanzbericht von Mittwoch im ersten Quartal der Umsatz in der gesamten Energie-Sparte von Tesla. In den 1,53 Milliarden Dollar sind aber zum einen noch die kleineren Powerwall-Akkus für private Haushalte enthalten und zum anderen das gesamte Photovoltaik-Geschäft. In letzterem ging die installierte Leistung gegenüber dem Vorquartal allerdings kräftig zurück – während die Kapazität neuer Tesla-Speicher um rund 58 Prozent zunahm und im Vergleich zu Q1 2022 sogar um 359 Prozent.
Absolut gesehen betrug sie im ersten Quartal dieses Jahres nach den Angaben 3889 Megawattstunden oder knapp 3,9 Gigawattstunden, wobei Tesla nicht ausweist, wie viel davon in Megapacks steckt und wie viel in Powerwalls. Eine sechs Tage lange Beobachtung der Megafactory in Lathrop führte im März zu dem Schluss, dass sie im Schnitt zehn Megapacks pro Tag oder hochgerechnet 14 Gigawattstunden pro Jahr erreicht hatte. Im Quartalsbericht schreibt Tesla dazu, der Hochlauf sei erfolgreich und biete noch Spielraum bis zur vollen Kapazität.
Megapack-Fabriken mit Elektroauto-Margen
Außerdem wird erwähnt, dass eine zweite Megafactory für ebenfalls 40 Gigawattstunden jährlich in China geplant ist. Dieses Projekt hatten Tesla-Vertreter Anfang April bereits zusammen mit lokalen Politikern bekannt gegeben. Der Bau werde in diesem Jahr beginnen, heißt es in dem Bericht dazu nur. Aber wohl zum ersten Mal kündigt Tesla konkret an, noch mehr Megapack-Fabriken bauen zu wollen, und zwar sogar eine ganze Reihe: Die in Kalifornien werde „die erste von vielen“ sein, schreibt das Unternehmen.
Allmählich nehme das Speicher-Geschäft Formen an, sagte der Tesla-Finanzvorstand Zachary Kirkhorn in der Telefon-Konferenz nach Veröffentlichung der Q1-Zahlen. Voraussichtlich in einigen Quartalen werde man auch für diesen Bereich offizielle Wachstumsziele wie bislang nur für Elektroautos veröffentlichen. Der Brutto-Gewinn der Sparte sei im ersten Quartal so hoch gewesen wie noch nie. Auf die Frage, welche Margen damit möglich seien, antwortete Kirkhorn, hier wolle er noch keine konkrete Prognose abgeben, aber allgemein strebe Tesla stets einen Brutto-Wert im mittleren 20-Prozent-Bereich an. Es bestehe als Aspiration die Hoffnung, diesen bei Speichern später in diesem Jahr zu erreichen, ergänzte CEO Musk.