Erneut hat es ein wenig gedauert, bis Details und die Bestätigung kamen, aber wie im Vorquartal hat Tesla sich eine interessante Maßnahme ausgedacht, um bestehende Besitzer zum Kauf eines neuen Elektroautos zu bewegen. Bis Ende September konnte man die Autopilot-Option FSD auf ein neu gekauftes Fahrzeug übertragen, die in Europa aktuell 7500 Euro kostet. Und bis Ende des Jahres hat Tesla jetzt eine solche Transfer-Möglichkeit für kostenloses Supercharging auf alle Modelle außer das Model 3 eingerichtet.
Tesla-Seite bestätigt Europa-Angebot
Von der Möglichkeit zum FSD-Transfer erfuhren Tesla-Kunden direkt von CEO Elon Musk in der Telefon-Konferenz zu den Geschäftszahlen zum zweiten Quartal 2023. Anschließend dauerte es eine Weile, bis die Bedingungen dafür klar wurden, und das Unternehmen eine Support-Seite zu dem Thema einrichtete. Erst damit kam die offizielle Bestätigung dafür, dass die Mitnahme such in Europa angeboten wird.
Diese Seite ist inzwischen gelöscht, weil die Aktion mit dem dritten Quartal endete, aber seit vergangener Woche gibt es eine neue zum Thema des Supercharging-Transfers für die Region Nordamerika. In Europa schien Tesla das Angebot zunächst nur selektiv zu machen, doch seit dem Wochenende ist zum Beispiel auch eine deutsche Version dieser Seite abrufbar. Also ist auch dieses neue Tesla-Programm für alte Kunden mit etwas Verspätung in Europa angekommen und bestätigt.
https://twitter.com/JothamKitara/status/1721354116302299440
Einem Kunden aus den USA wurde es unterdessen schon auf dem Bildschirm seines Tesla angezeigt, wie er auf X dokumentierte. Laut den deutschen Bedingungen gilt es für aktuelle Besitzer eines Tesla mit kostenlosem Supercharging. Das zuletzt Mitte 2020 mit Model S und Model X und gelegentlich auch mit Model 3 verkaufte Gratisstrom-Privileg lässt sich auf neue Model S, Model X oder Model Y übertragen, wenn sie vor Jahresende ausgeliefert werden; das Model 3, das es seit kurzem in der aufgefrischten Highland-Version gibt, wird nicht erwähnt.
Freies Supercharging nutzen oder Rabatte?
Eine nach den ersten Meldungen zum Supercharging-Transfer in den USA offene Frage lautete, ob er nur möglich ist, wenn man den Tesla mit diesem Extra beim Hersteller in Zahlung gibt. Die Antwort darauf lautet wie bei dem vorherigen FSD-Angebot Nein, wie aus der Support-Seite auch für Europa hervorgeht. Wer davon Gebrauch machen möchte, kann den eigenen Tesla also zu einem potenziell höheren Preis auf dem freien Markt verkaufen. Gewerblich genutzte Fahrzeuge sind ausgeschlossen, ebenso wie Personen, die ein „operatives Leasing“ bei Drittanbietern abgeschlossen haben.
Außerdem lässt sich die Supercharging-Mitnahme nicht mit irgendwelchen weiteren Tesla-Anreizen kombinieren, weder mit Empfehlungs- oder Treueprämien noch mit reduzierten Zinssätzen oder „bestehenden Preisanpassungen“, erklärt die Support-Seite. Kunden müssen also überlegen, was finanziell attraktiver erscheint. So werden vorproduzierte Model Y in Deutschland aktuell mit Rabatten um bis zu 6000 Euro angeboten, und Model S und Model X als kaum gefahrene Vorführwagen zum Teil sogar für mehr als 10.000 Euro unter dem Konfigurator-Preis.