Ohne viel Aufhebens (und wahrscheinlich ohne Marketing-Budget) hat Tesla in diesem März eine interessante Erweiterung seines Angebots in Deutschland vorgenommen. Schon vorher gab es hierzulande auch das Energie-Produkt Powerwall, und für Besitzer dieses Haus-Akkus führte Tesla dann zusätzlich ein eigenes Strom-Angebot ein. Zunächst war es auf Baden-Württemberg beschränkt und auch preislich nicht übermäßig attraktiv, aber beides soll sich jetzt geändert haben.
Tesla-Strom jetzt auch in Bayern
Darauf wurde teslamag.de vergangene Woche aus dem Umfeld des Unternehmens hingewiesen. Allerdings bleibt der Tesla-Strom trotzdem regional noch deutlich begrenzt. Wer die Internet-Adresse dazu aufruft, die sich direkt über die Homepage derzeit nicht erreichen lässt, und dort auf „mehr erfahren“ klickt, wird zu den Seiten von Octopus Energy weitergeleitet, Teslas Partner für das Strom-Angebot. Und während man dort bislang eine Adresse in Baden-Württemberg angeben musste, um nicht vertröstet zu werden, akzeptiert das Web-Formular jetzt auch Adressen in Bayern.
Und noch eine kleine Öffnung des Angebots scheint es gegeben zu haben: In den FAQs dazu und auf der Strom-Webseite (s. Bildschirm-Foto oben) steht zwar weiterhin, Voraussetzung dafür sei sowohl eine Solaranlage auf dem eigenen Dach als auch eine Tesla Powerwall. Auf der Octopus-Website wird aber nur abgefragt, ob man eine Powerwall besitzt oder zumindest schon bestellt hat. Lautet die Antwort Nein, kann man Daten für ein Angebot darüber eingeben, aber vorerst keinen Strom bekommen.
Weiterhin ist es ohne Eingabe vollständiger Adress-Daten einschließlich E-Mail und Telefonnummer nicht möglich, den konkreten Tesla-Tarif am eigenen Wohnort (oder einer Test-Adresse) zu sehen. Bei der Einführung in Baden-Württemberg ließ sich ein Leser aus Heidelberg ein Angebot schicken, bei dem 12,46 Euro Grundgebühr plus 27,62 Cent pro Kilowattstunde herauskamen, für diese Region nicht wenig. Der Grundpreis sei jetzt allgemein gesenkt worden und der Preis pro Einheit für reinen Ökostrom nicht schlecht, teilte eine informierte Person teslamag.de dazu jetzt mit, ohne nähere Angaben zu machen.
Musk-Vision: Verteilte Kraftwerke weltweit
Ohnehin steckt das deutsche Strom-Angebot von Tesla offensichtlich noch in den Babyschuhen. Auf dem britischen Markt startete das Unternehmen damit schon im Oktober 2020 und mit viel offensiveren Preisen. Dort und später in Australien werden die Powerwalls der Kunden (die sind auch hier Voraussetzung) zudem von Tesla gesteuert und zu einer Art verteilten Kraftwerk verbunden. Im weltweiten Maßstab mit zusätzlich vielen Groß-Verbrauchern, -Batterien und Erzeugern ist das die Vision, die CEO Elon Musk mit Teslas Energie-Sparte verfolgt. In Deutschland fangen immerhin die ersten Teil-Schritte in diese Richtung an.