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Studie: Deutsche Elektroauto-Verkäufe steigen deutlich, Tesla bis Mai hinter VW und Renault

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Bilder: CAM

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Weltweiter Marktführer beim Verkauf von Elektroautos war im vergangenen Jahr Tesla, und daran dürfte sich auch 2020 nichts ändern. In Deutschland allerdings musste sich der Tesla bis einschließlich Mai in diesem Jahr der lokalen Konkurrenz geschlagen geben: Kein Hersteller verkaufte hier in den ersten fünf Monaten 2020 mehr Elektroautos als VW, geht aus einer aktuellen Studie des Center of Automotive Management (CAM) an der Fachhochschule Bergisch-Gladbach hervor. Und auch auf Platz 2 stand noch nicht Tesla, sondern Renault, das mit der Zoe schon lange ein vorzeig- und bezahlbares Elektroauto verkauft.

VW schon ohne ID.3 weit vor Tesla

Bei VW machte sich noch nicht der bald kommende ID.3 bemerkbar, der anders als bisherige Modelle auf einer reinen Elektroauto-Plattform gebaut ist und den Auftakt für den breiten Start in das von Tesla vorbereitete E-Zeitalter markieren soll. Stattdessen verkaufte VW viele e-Golf und e-Up, die noch auf ihren Verbrenner-Varianten basieren. Wie Volkswagen-Konzernchef Herbert Diess vor kurzem intern eingeräumt haben soll, zahlt VW bei diesen Elektroautos kräftig drauf. Erst mit dem ID.3 (und vielen Ablegern auch von anderen Volkswagen-Marken wie Skoda) soll sich das ändern.

Insgesamt verkaufte VW laut der CAM-Analyse von Januar bis Mai 2020 in Deutschland 9090 reine Elektroautos, was 4,9 Prozent Anteil an seinem Gesamt-Volumen ausmachte – der höchste unter den deutschen Herstellern. Von Renault wurden im selben Zeitraum rund 5800 Elektroautos neu zugelassen; das entspricht einem E-Anteil von 15,1 Prozent. Tesla dagegen kam bis Mai 2020 nur auf etwa 4100 Neuzulassungen in Deutschland, liegt also auf dem dritten Platz. Danach kommt schon Audi aus dem Volkswagen-Konzern und dann knapp vor BMW der koreanische Hersteller Hyundai mit ebenfalls überdurchschnittlich hohem Elektroauto-Anteil.

Starkes 2. Tesla-Halbjahr möglich

Allerdings musste Tesla im bisherigen Jahresverlauf mit angezogener Handbremse fahren. Zwar gab es schon im Februar die erste Erhöhung der deutschen Umweltprämie, aber es mangelte ab April an Tesla-Nachschub aus den USA, weil das Elektroauto-Werk Fremont wegen der Coronavirus-Pandemie ab Ende März pausieren musste. Mittlerweile ist ein Schiff mit Teslas in Seebrügge angekommen und ein zweites soll bald folgen. Doch die Ladung dürfte eher in anderen europäischen Ländern verkauft werden, denn Deutschland hat eine Mehrwertsteuer-Senkung zum 1. Juli angekündigt, die viele Käufer zögern lassen dürfte.

Im Juni dürfte Tesla hierzulande deshalb weder VW noch Renault insgesamt überholen können. Aber die Aussichten für den Rest des Jahres sind trotz beginnender Konkurrenz durch den billigeren VW ID.3 bestens. Denn die deutsche Kauf-Prämie wurde im Juni noch einmal deutlich erhöht, was die Nachfrage steigern dürfte. Aber die Mehrzahl der derzeit kaufbaren Elektroautos dürften nach einer aktuellen Übersicht der Vermietung nextmove nicht mehr in diesem Jahr geliefert werden, wenn man sie jetzt bestellt – und 2021 fällt der Extra-Rabatt durch weniger Mehrwertsteuer wieder weg.

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