Schon 2018 präsentierte Porsche in Genf eine damals als „Mission E Cross Turismo“ bezeichnete Studie – ein Elektroauto, das als Cross Utility Vehicle (CUV) bezeichnet wurde, aber auch schlicht Kombi genannt werden könnte. Es sollte als Multitalent für Menschen geeignet sein, die ihre Freizeit draußen aktiv verbringen und dabei auf nicht befestigten Wegen unterwegs sind. Vergangene Woche dann zeigte Porsche fast ungetarnt, wie das damals vorgestellte Fahrzeug in die Serie kommen soll – unter dem neuen Name Taycan Cross Turismo, also als Ableger des Sport-Elektroautos Taycan.
Kombi-Elektroauto mit Gelände-Modus
Stefan Weckbach, Leiter der Baureihe Taycan bei Porsche, stellte den Elektro-Kombi, der nicht so heißen darf, jetzt in einem Video vor und sprach von einem deutlich überarbeiteten Fahrzeug. Die Nase kennt man, doch das Heck ist größer. So wurde laut Weckbach die Dachlinie, die zudem eine Reling bekam, komplett neu entwickelt. Durch das veränderte Heck biete sich Passagieren hinten mehr Raum, gleichzeitig stehe ein größerer Kofferraum zur Verfügung. Das von Porsche verfolgte Ziel sei, ein Fahrzeug zu bieten, das sowohl für Fahrten in der Stadt als auch dem Land geeignet sei. Ebenso seien Fahrten im leichten Gelände möglich und würden durch erhöhte Bodenfreiheit sowie einen spezifischen und nur in diesem Fahrzeug erhältlichen Fahrmodus ermöglicht.
Der Gelände-Modus soll eine bessere Stabilität des Fahrzeuges auf Schotterwegen sicherstellen und wurde in früheren Pressemitteilungen ausführlicher beschrieben. Laut Porsche verhindert die aktive Wankstabilisierung eine Seitenneigung bei Kurvenfahrt und gleichfalls ein seitliches Aufschaukeln auf welligem Untergrund.
Ähnlich wie die an Geländewagen angelehnten SUV von heute dürfte allerdings auch ein Porsche Taycan mit dem Zusatz Cross Turismo relativ wenig Schlamm und Gelände zu sehen bekommen. Eine leichte Höherlegung und mehr elektronische Helfer machen zudem noch lange keinen Offroader, der wirklich überall durch kommt, während Feldwege selbst von Kleinwagen meist ordentlich bewältigt werden. Das „Cross-Upgrade“ dürfte darüber hinaus nicht kostenlos sein, sodass mit höheren Preisen als beim normale Taycan zu rechnen ist. Dazu sagte Porsche jetzt nichts, ebenso wenig wie zum Starttermin. Aber ein praktischer Porsche-Kombi – zugleich das erste Elektroauto in diesem Format für den deutschen Markt – könnte bei wohlhabenden Kunden Anklang finden.
Antrieb wohl wie bei Porsche Taycan
Porsche teilte in der aktuellen Veröffentlichung auch keine technischen Daten zum Cross Turismo mit. Allerdings dürften die elektrischen Komponenten wie Motoren und Akku denen im regulären Taycan entsprechen. Hier sind Leistungsstufen von 408 bis 761 PS erhältlich, wobei die Reichweite mit unterschiedlichen Akku-Typen bis zu 484 Kilometer beträgt. Die Ladeleistung ist bei den bisher erhältlichen Fahrzeugen mit bis zu 270 kW sehr hoch. Für das Cross-Konzeptauto von 2018 wurden zwei permanent-erregte Synchronmotoren mit einer Systemleistung von mehr als 600 PS und einer Beschleunigung von 3,5 Sekunden von 0 auf 100 Kilometer pro Stunde genannt.
Ebenso ist noch nicht bekannt, ob innovative Technologien, wie Porsche sie im Konzeptfahrzeug 2018 vorstellte, in die Serie Einzug finden. 2018 war der Mission E Cross Turismo zum Beispiel mit einem Induktionsdock für Laden ohne Kabel ausgestattet. In den Lehnen der Vordersitze war eine Durchladeeinrichtung integriert, die das Transportieren von Skier-Paaren erlaubte.