In diesem Fall waren sich sogar Amazon-CEO Jeff Bezos und Tesla-Chef Elon Musk einig, die sonst eher eine Rivalität unter Multi-Milliardären verbindet: Die Einreise von hochqualifizierten Arbeitskräften in die USA zu verhindern, gefährde die Wettbewerbsfähigkeit des Landes, ließ Bezos mitteilen. Und Tesla-Chef Musk meldete sich zum selben Thema natürlich selbst und auf Twitter zu Wort und erklärte, er lehne die Maßnahme entschieden ab. Damit reagierten beide – wie weitere Chefs von Tech-Größen in den USA – auf den Beschluss von US-Präsident Donald Trump, massive Einschränkungen für die Visa-Vergabe bis Ende des Jahres zu verlängern.
Tesla, Apple und Google auf Twitter
Wie bei Tesla äußerten sich auch bei der Google-Muttergesellschaft Alphabet und bei Apple die Chefs persönlich zu der Trump-Maßnahme. Er sei „enttäuscht“ über die Entscheidung, schrieb der selbst in Indien geborene Alphabet-CEO Sundar Pichai. Einwanderung habe enorm zum wirtschaftlichen Erfolg der USA beigetragen und Google zu dem gemacht, was es heute ist. Und auch Apple-Chef Tim Cook erklärte, Diversität sei schon immer die Stärke des Landes gewesen, und bezeichnete sich als „enttäuscht“. Wie Musk für Tesla nutzten die beiden Unternehmenslenker für diese Mitteilungen Twitter.
Wie die BBC berichtet, werden durch die Entscheidung von Präsident Trump zum einen geschätzte 170.000 Personen keine Green Card erhalten, also keine dauerhafte Aufenthaltserlaubnis. Diese Sperre hätte am Montag enden sollen, wurde aber jetzt bis Jahresende verlängert. Die US-Regierung begründete sie damit, dass dadurch in der aktuellen Coronavirus-Krise mehr eigene Bürger Jobs finden sollen. Zudem werden auch Jahres- und Saison-Visa für Spezialisten und Saison-Kräfte sowie Visa für Führungskräfte ausgesetzt.
Very much disagree with this action. In my experience, these skillsets are net job creators. Visa reform makes sense, but this is too broad.
— Elon Musk (@elonmusk) June 23, 2020
Während die CEOs von Apple und Alphabet bei ihren enttäuschten Twitter-Kommentaren an die Adresse der Regierung Trump emotionale Worte wählten, blieb Tesla-Chef Musk (seinerseits aus Südafrika in den USA eigewandert) nüchterner. Auch er erklärte, dass Zuzug aus dem Ausland letztlich die eigene Wirtschaft stärke und zur Entstehung von mehr Arbeitsplätzen führe. Zugleich ließ der Tesla-CEO erkennen, dass er gewisse Änderungen am Visa-Recht für sinnvoll halte, ohne aber näher darauf einzugehen.