Website-Icon Teslamag.de

Techno-Größe spinnt Disco-Pläne unter Tesla-Fabrik weiter – Anwohner beunruhigt

grünheide 140220 5

https://twitter.com/EmilSenkel

Bild: Vorarbeiten zur Tesla-Gigafactory in Grünheide Mitte Februar

Anzeige

Als wenn die Genehmigung für die geplante Gigafactory in Grünheide bei Berlin nicht kompliziert genug wäre, hat Tesla-Chef Elon Musk vergangene Woche eine Zusatzidee dazu in Umlauf gebracht: Ob Tesla eine „Mega Rave-Höhle“ unter der Giga Berlin einrichten solle, fragte er in einer Twitter-Umfrage – mit der erwartbaren hohen Zustimmung von Nutzern weltweit. Der Vorschlag dürfte nicht wirklich ernst gemeint sein, wurde aber trotzdem von einer Berliner Techno-Größe aufgegriffen und erweitert – doch vor Ort sorgt er offenbar für Unruhe.

Tesla-Chef schürt Aufregung

Wie teslamag.de kurz nach Musks Twitter-Nachricht zur angeblichen Techno-Disco unter der Fabrik (mit Bass-Lautsprechern so groß wie Autos) gemeldet hatte, ist ein solcher Plan mit Blick auf die Bauanträge unwahrscheinlich; lokale Tesla-Beobachter auf Twitter schlossen sich dem an. Musk selbst allerdings schürte die Aufregung munter weiter. „Das Volk hat gesprochen“, kommentierte der Tesla-Chef einen Tag nach der Auftakt-Nachricht die 772.000 Stimmabgaben mit 90 Prozent Zustimmung.

Zum Raven unter der deutschen Gigafactory gesprochen hat unterdessen auch die Berliner Techno-Größe Dimitri Hegemann, Gründer des berühmten Clubs Tresor, in dem nach eigener Aussage auch Tesla-Chef Musk schon einmal zu Gast war. In einem Interview mit Business Insider zeigte sich Hegemann überzeugt und begeistert für die Idee und spann sie bis zur Gigafactory in Grünheide (die wegen der Nähe zur Hauptstadt und deren Bekanntheit Giga Berlin getauft wurde) als „Bullerbü mit Glasfaser“ weiter.

Techno-Pionier sieht Parallele zu Elektroautos

Nach eigenem Bekunden sieht der Techno-Produzent sogar eine direkte Parallele zwischen sich und Musk: Er selbst stelle elektronische Musik her, Tesla elektrische Autos, weshalb man gut „eine Allianz bilden“ könne. Techno stehe ebenfalls für ein Aufbruch, „für etwas ganz Neues“. Hegemann regte an, unter der Tesla-Fabrik nicht nur einen Club einzurichten, sondern eine ganze „Bildungseinrichtung für Querdenker“ mit Platz für Konferenzen der Kreativwirtschaft.

Dass irgendetwas davon Realität wird, ist wie erwähnt sehr unwahrscheinlich – auch wenn die Gigafactory natürlich zu einem Magneten für andere Ansiedlungen verschiedener Art in der direkten und weiteren Umgebung werden könnte. Jedoch zeigen die vielen Berichte über den Musk-Vorschlag samt Stellungnahmen wie der von Hegemann, dass die Äußerungen des Tesla-Chefs vielleicht übermäßig ernst genommen wurden – auch wenn meist kurz erwähnt wird, dass vielleicht doch nur eine von Musks Launen dahinterstecke.

Anwohner nimmt Tesla-Plan ernst

Vor Ort jedenfalls scheinen nicht alle die Einschränkungen mitbekommen zu haben. Bei teslamag.de meldete sich vergangene Woche am Telefon ein Geschäftsmann aus dem zur Gemeinde Grünheide gehörenden Ort Freienbrink und erkundigte sich, ob die Pläne zur Giga-Kellerdisko denn schon bis in die Redaktion vorgedrungen seien. Freienbrink liegt deutlich näher an der Fabrik und den Bauarbeiten dafür als der Ort Grünheide selbst.

Nur etwa 500 Meter trennen den nördlichen Rand von Freienbrink vom südlichen Bereich des Tesla-Geländes, in dem das erste Gebäude entstehen soll. Auf dem Weg dorthin liegt eine Tankstelle, ausweislich Google-Angaben nur mit Automaten und 24 Stunden geöffnet. Und genau dort soll nach Angaben des Anwohners aus Freienbrink früherer Pächter oder Besitzer am Wochenende regelmäßig Treffen für Auto-Fans veranstaltet haben, die immer größer und lauter wurden, bis sie im Sommer 2019 endeten.

Wohl kein Techno unter Gigafactory

Und jetzt, so erklärte der Anwohner, würden er und auch viele andere Freienbrinker den von Musk angekündigten Disko-Betrieb mit Horden von lauten Gästen fürchten. Die Versicherung von teslamag.de, dass unter der Grünheider Gigafactory fast mit Sicherheit doch kein Techno-Keller gebaut werde, hörte er sich an, zeigte sich aber nicht restlos davon überzeugt, dass auf Freienbrink nicht doch eine zusätzliche Lärmbelästigung zukommt.

Anzeige
Die mobile Version verlassen