Bild: Mercedes-Benz
Die Nase der neuen S-Klasse und ein getarnter Prototyp des kommenden Luxus-Elektroautos EQS von Mercedes: Diese Vorab-Bilder bekamen Journalisten zu sehen, die Ende Mai ein neues Live-Format des Unternehmens verfolgten. Und während das Stück der kommenden S-Klasse nicht viel Neues erkennen ließ, zeigte die Aufnahme des internen Elektro-Konkurrenten für das Top-Modell zumindest, dass der EQS in Serie wohl nicht ganz so fließend aussehen wird wie die Studie von September 2019. Laut Mercedes steht das Elektroauto „in den Startlöchern“, soll aber erst im kommenden Jahr gefertigt werden.
Tesla dürfte bei Akku nachlegen
Vorher kommt die neue S-Klasse, die in der zweiten Hälfte 2020 ihre Weltpremiere feiern soll und laut dem Hersteller bei „künstlicher Intelligenz und bedarfsgerechter Elektrifizierung“ ein völlig neues Niveau erreichen soll. Der ähnlich luxuriöse EQS wird intern als Konkurrent dazu gesehen und soll in manchen Märkten sogar die Führungsrolle übernehmen. Mit rund 100 Kilowattstunden Akku und bis zu 700 Kilometern WLTP-Reichweite könnte die E-Limousine auf der anderen Seite selbst Tesla bei Elektroauto-Kernkompetenzen übertreffen, wenn der Pionier bis 2021 bei Model S und Model X nicht nachlegt.
Allerdings hat Tesla-Chef Musk schon ein sportliches Model S mit drei Motoren und größerem Akku angekündigt, später auch ein Model X in dieser neuen Plaid-Konfiguration. Es soll möglichst noch in diesem Jahr kommen. Genauere Daten hat Tesla noch nicht genannt, aber ein Hacker meint, eine Kapazität von 110 Kilowattstunden aus Tesla-Software herauslesen zu können.
Elektroauto-Offensive bei Mercedes
Insofern wird sich Tesla Mercedes wohl bestenfalls beim Luxus-Faktor geschlagen geben, wenn das deutsche Edel-Elektroauto 2021 kommt – obwohl sogar eine AMG-Version des EQS geplant ist. Das jetzt von Mercedes veröffentlichte Foto zeigt einen Prototypen der regulären Version im Tarn-Muster, das zusammen mit der mäßigen Ausleuchtung Proportionen und Form verschleiert. Dennoch scheint sich zu bestätigen, dass der Elektroauto-Benz sehr geräumig ausfallen wird. Der Prototyp steht auf ähnlich riesigen Reifen wie die Studie, seine Form wirkt aber höher und rundlicher – was wohl noch mehr Platz bedeutet.
Allgemein sprach Mercedes von einer „Modelloffensive“ bei reinen Elektroautos, die ohne Pause weiterlaufe. Mit dem E-SUV EQC, dem soeben gestarteten Elektro-Van Mercedes EQV und drei smart-Modellen habe der Daimler-Konzern schon fünf davon im Programm; das Jahresziel für 2020, das in dem Material mit fünf vollelektrischen Modellen angeben wird, wäre damit schon erfüllt. Neben dem Luxus-EQS stünden zudem auch schon im Kompakt-Segment rein elektrische Autos vor dem Start.