Bild: Tesla
Nach und nach beginnt Tesla damit, wie zuvor mit Elektroautos auch mit Strom-Angeboten zusätzliche Länder zu erschließen. In Großbritannien gibt es bereits seit einiger Zeit den Tesla Energy Plan, der im Oktober 2020 auf Kunden ohne eigenes Elektroauto ausgeweitet wurde. Wer eine Solaranlage und eine Tesla Powerwall als Stromspeicher hat, kann damit zum Teil eines virtuellen Netzes werden und bekommt im Gegenzug günstige Tarife. Auch in Deutschland hatte sich Tesla zuvor schon umgehört, was Kunden von einem Strom-Angebot halten würden. Und in Australien gibt es neuerdings ein Modell wie in Großbritannien.
„Solarschwamm“ aus Tesla Powerwalls
Darauf machte in dieser Woche der Blog Electrek aufmerksam, nach dessen Angaben das neue Angebot in dem australischen Bundesstaat South Australia soeben gestartet wurde. Dort ist Tesla im Energie-Bereich ohnehin schon sehr aktiv und baute im Jahr 2017 den lange Zeit größten Lithium-Ionen-Speicher der Welt. 2018 begann Tesla außerdem ein Projekt mit der Regierung des Bundesstaates, in dem ein verteiltes Kraftwerk mit 50.000 Haushalten entstehen soll.
In diesem Zusammenhang dürfte auch das jetzt bekannt gewordene Angebot stehen. Voraussetzung dafür ist laut Tesla eine eigene Solaranlage und ein Powerwall-Akku. Wer sich anmeldet, bekommt eine jährliche Gutschrift für die Unterstützung des Stromnetzes und einen hohen Solar-Einspeisetarif. Die Kosten für Strombezug aus dem Netz sind bei Tesla Energy nach Zeiten gestaffelt – am billigsten ist er in der „Solarschwamm“-Zeit von 10 Uhr bis 15 Uhr, wenn also sehr viel Photovoltaik-Strom zur Verfügung steht.
Strom-Modell wie in Großbritannien
In dem Modell optimiert nicht jeder Haushalt für sich allein, sondern wird zum Teil des verteilten Kraftwerks aus allen Teilnehmern. Tesla unterstützt die Kunden nach Angaben auf seinen Info-Seiten dabei, ihren Verbrauch in die Zeiten mit niedrigeren Kosten zu verschieben – was eine zusätzliche Entlastung für das gesamte Netz bedeutet. Mit „weltweit führender Technologie“ (damit dürfte Teslas Strom-Software Autobidder gemeint sein) werde das Aufladen und Aufladen Powerwalls abhängig von Bedarf und solarer Produktion gesteuert. Außerdem behält sich Tesla das Recht vor, mit den Akkus der Kunden in gewissen Maß „Arbitrage“ zu betreiben, also Strom einzukaufen und darin zu speichern, wenn er billig ist, und später zu entnehmen und zu verkaufen.
Dass die Ausgestaltung dieses Programms dem in Großbritannien sehr ähnlich ist, spricht dafür, dass Tesla das gleiche Modell auch für seine nächsten Strom-Märkte wählen wird. Auch bei Teslas Strom-Befragung in Deutschland im August 2020 ging es unter anderem um Nachfrage-Steuerung und Energie-Pakete mit Photovoltaik, Powerwall und Elektroauto-Ladestation.