Schon in seinem Bericht zum zweiten Quartal 2020 zeigte Tesla unter anderem Bilder aus seinem neuen Gigafactory-Gebäude für die Produktion des Model Y in China, und auf einem davon war eine der zwei riesigen Druckguss-Maschinen zu sehen ist, die Tesla laut CEO Elon Musk bestellt hat. Die zweite Giga-Presse, wie der italienische Hersteller Idra diese Anlagen nennt, ist jetzt in Teslas Elektroauto-Werk Fremont in den USA bereit zum Einsatz, bestätigte Musk indirekt auf Twitter: Es werde „beeindruckend“ sein, sie in Aktion zu sehen, schrieb er zu einem Beitrag, laut dem auch Fremont inzwischen seine monströse Maschine bekommen hat.
Korrektur: Produktionskundige Leser haben in den Kommentaren darauf hingewiesen, dass es sich bei der Maschine im Tesla-Quartalsbericht (abgebildet über diesem Artikel) nicht um eine der Giga-Pressen handelt, sondern um eine Pressen-Straße für Bleche. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen, unter der Anzeige finden Sie ein Foto der korrekten Druckguss-Maschine vom Hersteller Idra.
Tesla Model Y hinten aus einem Stück
Beim Tesla Model 3 soll der hintere Teil des Fahrzeug-Rahmens aus 70 Einzelteilen bestehen, beim aktuellen Model Y sind es laut Musk und dem Produktionsexperten Sandy Munro nur noch zwei große plus Verbindungsstück. Schon das bezeichnete der Tesla-Chef als „revolutionär“, aber damit soll noch lange nicht Schluss sein: Tesla habe zwei der weltweit größten Druckguss-Maschinen gekauft, sagte er im April, und noch vor Jahresende solle damit der hintere Rahmen des Model Y an einem einzigen Stück gegossen werden. Und für die neue Gigafactory bei Berlin kündigte Musk später an, diese solle eine weitere Tesla-Revolution in der Fertigung bringen.
Der Serien-Produktionsstart des Tesla Model Y in China ist bislang für Anfang 2021 angekündigt, könnte aber angesichts des schnellen Bau-Fortschritts und der schon installierten Giga-Presse sogar früher kommen. Auch in Fremont hat Tesla nach Berichten Umbauten für mehr Kapazität vorgenommen – die Anlage aus Italien könnte bald einen Beitrag dazu leisten. Nach den aktuellen Twitter-Äußerungen des CEO soll sie sogar die größte sein, die je gebaut wurde. Der hintere Rahmen-Teil mitsamt weicheren Crash-Elementen werde von ihr aus und mit einem Guss produziert, bestätigte er.
Will be amazing to see it in operation! Biggest casting machine ever made. Will make rear body in a single piece, including crash rails.
— Elon Musk (@elonmusk) August 13, 2020
Nach Musks früheren Aussagen soll die Giga-Presse die Produktion des Tesla Model Y deutlich kosteneffizienter machen und zudem 30 Prozent Platz einsparen; irgendwann werde auch das Model 3 von dieser Neuerung profitieren. Stufe 3 der Revolution könnte dann mit der deutschen Gigafactory beginnen, die im nächsten Sommer den Betrieb aufnehmen soll. Diese werde „endlich“ eine Revolution in der Karosserie-Technik für Autos bringen, schrieb der CEO Anfang Juli auf Twitter. Vor einem Jahr wurde ein Patent bekannt, in dem Tesla das Druckgiessen eines kompletten Fahrzeug-Rahmens in einer neuartigen Anlage dafür beschrieb.