Elf Besitzer von Model 3 aus den Niederlanden und Belgien haben am Freitag mit ihren Fahrzeugen für kurze Zeit die Zufahrt zum Werk von Tesla in Tilburg blockiert. Davon berichtet einer der Teilnehmer in einem niederländischen Blog. Die Protestierenden hätten ihre Model 3 Ende Februar 2019 bestellt – kurz vor einer Preissenkung um etwa 5 Prozent. Als Ausgleich habe Tesla den Käufern kostenlose oder preisreduzierte Autopilot-Funktionen versprochen, bislang aber nicht freigeschaltet.
Weil viele Mails und Telefonate nicht halfen, verabredeten sich die Tesla-Fahrer offenbar zu der Aktion. Die Blockade habe dann innerhalb von Minuten Wirkung gezeigt, schreibt der Teilnehmer weiter. Tesla-Mitarbeiter hätten die unzufriedenen Kunden zu Kaffee und Tee eingeladen und angeboten, die zugesagten Funktionen direkt vor Ort zu aktivieren. Die Fahrer stimmten zu und parkten ihre Autos so um, dass sie „eine zuverlässige Verbindung zum WLAN von Tesla Service herstellen“ konnten.
Tesla owners block factory entrance in protest over Model 3 price drop https://t.co/JzyBdCc8c6 by @fredericlambert pic.twitter.com/8bf3gh5337
— Electrek.co (@ElectrekCo) June 9, 2019
Dann aber stellte sich heraus, dass die Aktivierung nicht funktionieren würde. Die Tesla-Mitarbeiter hätten ihre Zugriffsmöglichkeiten überschätzt, es sei eine Genehmigung aus den USA erforderlich von einer Person, die einen freien Tag habe. Das neue Angebot lautete, die Aktivierung am Dienstag nach Pfingsten vorzunehmen, berichtet der Teilnehmer im Blog. Nach kurzer Beratung habe man – trotz schlechter Erfahrungen nach früheren Zusagen von Tesla – angenommen und vereinbart, dass eine Liste mit insgesamt 50 Fällen zur raschen Erledigung in die USA geschickt wird.
„Weil wir alle ähnliche Geschichten kennen und ähnliche Zusagen mehrere Male bekommen haben, wurde die Information mit Skepsis aufgenommen“, heißt es in dem Blog. Man habe Tesla jetzt Zeit bis Ende der Woche ab Pfingstmontag eingeräumt. Wenn die Aktivierungen bis dahin nicht vorgenommen sind, werde man wieder aktiv werden – dann mit mehr Teilnehmern und so lange, bis „alle Zusagen von und durch Tesla für alle Betroffenen erfüllt sind“.