Auf einmal ging es dann doch ganz schnell: Nachdem sich die Umsetzung der schon im Herbst 2019 angekündigten Erhöhung der deutschen Kaufprämie für Elektroautos zunächst verzögerte, teile das Bundeswirtschaftsministerium am Dienstag mit, dass sie nunmehr von der EU genehmigt sei – und sogar rückwirkend für Bestellungen von Elektroautos ab November 2019 gelten werde. Die Meldung sorgte für Freude nicht nur unter Bestellern von Model 3. Zugleich aber fragten sie sich, wie und ob die rückwirkend erhöhte Prämie in der Praxis gehandhabt wird.
Zuerst die gute Nachricht: Inzwischen verwendet Tesla nach Angaben von Bestellern in Foren auf seinen Rechnungen als Basispreis den der billigsten Variante Model 3 Standard-Reichweite plus (SR+). Dieser liegt bei netto gut 38.000 Euro und damit unter der Schwelle von 40.000 Euro, bis zu der die auf 6000 Euro erhöhte Kaufprämie gilt. Bestellungen von teureren Model 3 werden als SR+ mit Zusatzausstattung behandelt, sodass beispielsweise auch die Performance-Variante für (brutto) 61.370 Euro voll gefördert wird. Allerdings scheint Tesla zuletzt zwar die meisten, aber nicht alle Rechnungen nach diesem Muster ausgestellt zu haben.
Doch viele Rechnungen liegen schon vor, und damit die Besteller dahinter in den Genuss von 2000 Euro mehr Förderung bekommen, müsste Tesla diese nachträglich ändern. Denn die Elektroauto-Prämie soll laut Wirtschaftsministerium weiter zur Hälfte von Hersteller und Staat getragen werden. Bislang stehen auf den Rechnungen gemäß der bisherigen Prämien-Regelung mit insgesamt 4000 Euro aber nur 2000 Euro Tesla-Anteil.
Das ließe sich bis zur Auslieferung vermutlich noch ändern, zumal Tesla häufig kurz vorher noch endgültige Rechnungen verschickt. In diesem Fall würden dem Unternehmen 1000 Euro pro Model 3 entgehen, denn eine nachträgliche Anpassung des Preises um 1000 Euro nach oben dürfte nach den Förder-Regeln nicht funktionieren. Allerdings hatte Tesla den Preis für alle Varianten des Model 3 kurz nach Bekanntgabe der Pläne zur erhöhten Förderung um 1000 Euro erhöht – möglicherweise um einen Puffer für nachträgliche Korrekturen zu schaffen.
Eine Anfrage von teslamag.de bei der deutschen Pressestelle von Tesla zum Umgang mit diesen Themen blieb zunächst unbeantwortet.