Zuerst enttäuschte Tesla-CEO Elon Musk europäische Besteller des Cybertruck und einige Wochen später wohl auch amerikanische: Ende September hatte er deutlich gemacht, dass der Stahl-Pickup zunächst ausschließlich für Nordamerika ausgelegt wird, einen Monat später stellte er dann auch den dafür bislang geltenden Start-Termin Ende 2021 in Frage. Aber immerhin will Tesla die Zeit nutzen: Der Serien-Cybertruck solle besser werden als der Ende 2019 vorgestellte Prototyp, sagte Musk. Und in wenigen Wochen will er Bilder der Veränderungen zeigen, wie er jetzt ankündigte.
Musk bei Cybertruck-Termin vorsichtig
Dass der Tesla Cybertruck nicht nach Europa kommt, hatte Musk schon früher angedeutet. Beim Batterie-Tag wurde er aber deutlicher: Es sei „unmöglich“ mit so einem Fahrzeug globale Anforderungen zu erfüllen, sagte er. Zu Terminen für Amerika äußerte er sich bei dieser Gelegenheit nicht, wurde aber Ende Oktober bei der Telefon-Konferenz zu den Tesla-Zahlen in Q3 2020 darauf angesprochen. Darauf antwortete Musk ausweichend und bestätigte nur vorsichtig, dass Tesla wohl gegen Ende nächsten Jahres „einige“ Cybertrucks ausliefern werde, wenn bis dahin alles gutgeht.
Das klingt nicht nach einer überzeugten Bekräftigung des bei der Cybertruck-Präsentation genannten Termins. Ähnlich wie zum Model Y aus der deutschen Tesla-Fabrik bei Berlin wies der Tesla-Chef darauf hin, dass dabei viele neue Technologien zum Einsatz kommen, was Herausforderungen bedeute. Als Standort für die Produktion ist inzwischen die nächste neue Gigafactory von Tesla bekannt. Doch laut dem Quartalsbericht hat auf dem riesigen Grundstück dafür in Texas bislang erst der Bau des Gebäudes für die Produktion des Model Y begonnen, die Cybertruck-Fabrik wird noch als „in Entwicklung“ bezeichnet.
Sure, maybe in a month or so
— Elon Musk (@elonmusk) November 1, 2020
Nachdem europäische Besteller zumindest vorerst ohnehin aus dem Spiel sind, dürfte sie eine mögliche Verschiebung nicht stören – soweit sie nicht bedeutet, dass sich dadurch auch die erhoffte Europa-Version verzögert. Aber auch am US-Cybertruck nimmt Tesla derzeit noch Veränderungen vor, wie Musk in der Telefon-Konferenz berichtete: Er habe erst vor kurzem mit seinem Chef-Designer und dessen Team einige Neuerungen daran besprochen. Bei Tesla sei das Ziel, Serien-Fahrzeuge stets besser zu machen als vorher gezeigte Prototypen.
Tesla-Chef will bald Fotos zeigen
Konkrete Punkte nannte der Tesla-Chef nicht, aber seine Aussagen reichten, um Neugier zu wecken. Ob denn auch der Cybertruck selbst so ein „ass kicker“ (unübersetzbar, in etwa: saugeil) werde wie die Fabrik dafür, die Musk so bezeichnet hatte, fragte am Wochenende ein Twitter-Nutzer. Der Stahl-Tesla sei „im Grund ein Panzer aus der Zukunft mit Straßenzulassung, also ja“, lautete seine Antwort darauf. Und auf eine Nachfrage hin kündigte Musk an, in „vielleicht einem Monat oder so“ Bilder von den Überarbeitungen daran zu zeigen.
Bis zum Ende von 2020 verbleiben noch knapp zwei Monate, sodass die Zwischen-Präsentation noch in diesem Jahr stattfinden dürfte – voraussichtlich formlos auf Twitter.