An diesem Montag war Elon Musk nicht nur in seiner Eigenschaft als Tesla-Chef gut beschäftigt. In Begleitung seines Sohnes X traf er zunächst in New York den türkischen Präsidenten Erdogan, mit dem er nach Angaben von dessen Büro über eine mögliche Tesla-Fabrik und den SpaceX-Dienst Starlink sprach. Später bekam Musk in Texas Besuch von Israels Premierminister Netanjahu, mit dem er eine Runde im Cyberruck drehte und über KI sowie sein Sozialmedium X gesprochen haben soll. Verhandlungen über eine neue Tesla-Fabrik in Saudi-Arabien dementierte er allerdings.
Türkei als wichtiger Tesla-Kandidat
Bei dem Treffen habe der Präsident Musk eingeladen, die zweite europäische Tesla-Fabrik in der Türkei zu bauen, heißt es in einer Mitteilung von Erdogans Büro. Das Land sei einer der führenden Kandidaten dafür, soll der CEO darauf geantwortet haben. Schon jetzt habe Tesla viele türkische Zulieferer. Außerdem habe sich der Präsident offen für eine Kooperation bei Starlink und künstlicher Intelligenz gezeigt und Musk den Wunsch ausgedrückt, eine Lizenz für den Satelliten-Dienst in der Türkei zu bekommen.
Als Beispiel für die technischen Stärken des Landes führte Erdogan laut der Mitteilung den Drohnen-Produzenten Bayraktar an. Musk habe gesagt, dass zukünftige Kriege mit solchen unbemannten Flugzeugen ausgetragen würden. Bei rein zivilen Themen blieb es also nicht, und so dürfte es auch bei der späteren Zusammenkunft mit den israelischen Premierminister Netanjahu gewesen sein. In einem live auf X übertragenen Gespräch ging es allerdings hauptsächlich um Antisemitismus, ebenfalls künstliche Intelligenz sowie die heiß umstrittene Justiz-Reform in Israel.
Israel PM Visits Tesla Factory, Rides Cybertruck with Musk pic.twitter.com/urpHG0LCpK
— The Electric Israeli (@ElectricIsraeli) September 18, 2023
Anschließend bekam Israels Premier eine Führung durch die Tesla-Fabrik in Texas (s. Foto) und wurde mit Musk am Steuer auch auf dem Beifahrersitz eines Cybertruck gefilmt. Anders als zuvor viele andere Staatschefs einschließlich Erdogan soll Netanjahu die Gelegenheit allerdings nicht genutzt haben, um offen für eine Gigafactory auch in seinem Land zu werben. Insbesondere für Musks KI-Ambitionen, die X ebenso wie Tesla betreffen, könnte es dennoch gute Voraussetzungen bieten, denn Israel mit seiner lebhaften Hightech-Industrie gilt als mit führend auf diesem Gebiet.
Musk dementiert Bericht zu Saudi-Arabien
Allein am Montag traf Musk also zwei Regierungschefs wichtiger Staaten, und von Netanjahu wurde er laut einem Bericht von Axios als „Edison unserer Zeit“ sowie im Scherz als inoffizieller US-Präsident bezeichnet. Nach überall auf der Welt aber scheint er seine Fühler nicht auszustrecken. Denn ebenfalls am Montag wurde berichtet, dass Tesla mit Saudi-Arabien über den Aufbau einer Produktionsstätte dort spreche, was Musk dementierte.
Yet another utterly false article from WSJ pic.twitter.com/sisFcxYKxI
— Elon Musk (@elonmusk) September 18, 2023
An einer solchen Tesla-Fabrik sei dem Kronprinzen des Golfstaats schon seit Jahren gelegen, berichtete das Wall Street Journal (WSJ) unter Berufung auf informierte Personen. In diesem Sommer sollen die frühen Gespräche darüber begonnen haben. Dabei werbe Saudi-Arabien, das bereits intensiv den Elektroauto-Konkurrenten Lucid finanziert, unter anderem mit seinem guten Zugriff auf afrikanische Rohstoffe. Laut dem Tesla-Chef ist an diesem Bericht allerdings nichts dran: Auf X bezeichnete er ihn als „einen weiteren vollkommen falschen Artikel des WSJ“.