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Aktuell: Tesla führt mit Update FSD-Funktionen in China ein, Europa wohl „in einigen Monaten“

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Bild: Tesla

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Mit der Ankündigung, die Software FSD für zukünftiges autonomes Fahren im ersten Quartal 2025 sowohl nach China als auch nach Europa zu bringen, sorgte Tesla im vergangenen September für Begeisterung. An der Realisierbarkeit gab es Zweifel, doch zumindest in China setzt Tesla diesen Plan jetzt um: In der Nacht auf Dienstag bekamen erste Kunden ein Update, das die wichtigsten Funktionen der in den USA als Beta schon 2020 eingeführten FSD-Software umfasst. In Europa ist es noch nicht so weit, doch laut einem Tesla-Manager soll sich auch das in einigen Monaten ändern.

Tesla überwindet China-Problem

FSD ist die Abkürzung für „full self-driving“, wie es seit vielen Jahren als Erweiterung des Autopilot-Assistenten zu bestellen ist. Allerdings stellte Tesla im September 2024 in den USA ein „supervised“ in Klammern dahinter und machte damit klarer, dass darunter kein wirklich autonomes Fahren zu verstehen ist. Kunden in Nordamerika bekommen jedoch seit dem Start eines Beta-Test im Herbst 2020 regelmäßige FSD-Updates, die meist weniger Eingriffe erfordern als zuvor. Einen ersten echten Robotaxi-Dienst ohne Mensch am Steuer will Tesla in diesem Juni in der US-Stadt Austin starten.

Verzögerungen in anderen Regionen wurden stets mit regulatorischen statt technischen Grenzen begründet. In der Konferenz zu den Quartalszahlen für Ende 2024 im Januar erklärte CEO Elon Musk, Tesla dürfe kein Video-Material aus China exportieren, um es in den USA zum Trainieren seiner FSD-KI zu verwenden, und die US-Regierung verbiete solches Training in China. Vergangene Woche berichtete zudem die Financial Times, Tesla müsse mit weiteren Hürden bei der Zulassung rechnen, weil die chinesische Regierung diesen Wunsch als Verhandlungsmasse im Handelskonflikt mit den USA betrachte.

Kunden testen FSD in China

Dieser Bericht drückte die zuletzt ohnehin schwächelnde Tesla-Aktie, scheint aber nicht korrekt gewesen zu sein. Denn am Dienstag begann in China die Verbreitung eines Software-Updates (s. Foto oben), dessen Autopilot-Teil laut den Hinweisen dazu den gleichen Umfang hat wie derzeit FSD in den USA, auch wenn der Begriff selbst nicht verwendet wird. Die wichtigste Neuerung ist demnach assistiertes Fahren auf Stadtstraßen, das auch Spurwechsel und Abbiegen sowie das Erkennen roter Ampeln umfasst. Die verwendete Software entspricht offenbar einer aktuellen FSD-Version für die USA. Autopilot-Navigieren auf Fernstraßen war in China schon vorher möglich.

https://twitter.com/tcm1907/status/1894306519526879731

Laut einem Bericht von Reuters äußerten sich chinesische Tesla-Kunden mit dem Autopilot-Update zunächst dennoch enttäuscht. Auch erste Test-Videos auf X erwecken den Eindruck, dass FSD in China bislang häufigere Interventionen erfordert als in Nordamerika. Zudem ist Tesla auf diesem Markt mit modernen Assistenten bei weitem nicht allein, und anders als das US-Unternehmen verlangen lokale Elektroauto-Hersteller meist keinen hohen Aufpreis dafür. BYD als der größte von ihnen zum Beispiel will ähnliche Funktionen serienmäßig in fast seine gesamte Flotte bringen.

Europa-FSD in einigen Monaten

Dennoch hat Tesla seine Ankündigung von September 2024 für China jetzt wohl innerhalb des angegebenen Zeitrahmens wahr gemacht. Von Europa aber lässt sich das nicht sagen. CEO Musk hatte dazu schon im Januar erklärt, für die Zulassung müsse Tesla hier Berge von Papieren bei niederländischen Regulierern einreichen, die sie dann den übrigen Ländern präsentieren. Bei den für FSD erforderlichen Dokumenten werde das wohl nicht vor diesem Mai passieren.

Die Einführung neuer Autopilot-Funktionen wie in China noch im ersten Quartal erscheint damit ausgeschlossen. Allerdings sagte der hochrangige Manager Lars Moravy in einem am Wochenende veröffentlichten Interview zum Start des neuen Tesla Model Y, in einigen Monaten werde „Autonomie“ auch nach Europa kommen. Damit dürfte er noch überwachtes FSD wie in Nordamerika gemeint haben. Doch zumindest die Musk-Ankündigung von Januar, bis Ende 2025 werde Tesla diese Funktionen wohl auf den meisten Märkten weltweit einführen, könnte sich so noch umsetzen lassen.

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