Manche Fans in sozialen Medien neigen dazu, alles in Frage zu stellen, was dort präsentiert wird, wenn es nicht eindeutig zeigt, dass Tesla allen anderen Auto-Herstellern weit überlegen ist und seine Elektroautos ohne jeden Makel sind. So ist es auch in einem aktuellen Fall, der allerdings weniger die Qualitäten von Tesla in Frage stellt als die mancher Fahrer seiner Elektroautos: Erst auf YouTube und dann auf Twitter wurde ein Video veröffentlicht, in dem ein Model S am Rand einer US-Landstraße steht, offenbar mit leerem Akku. Der Fahrer hält ein anderes Auto an und bittet um Hilfe – er will aber nicht etwa zum nächsten Supercharger abgeschleppt werden oder vielleicht telefonieren, sondern Benzin.
Tesla-Fahrer fragt Helfer nach Benzin
Die Geschichte klingt so unglaubwürdig, dass leicht nachvollziehbar ist, dass viele Zweifel an der Echtheit des Geschehens in dem Video geäußert wurden. Auf der anderen Seite haben sich die Macher jedenfalls keine sichtbaren Schnitzer erlaubt, anhand derer sich die vielfache Fake-Vermutung belegen ließe. Woher das Video mit dem Tesla-Tanken ursprünglich stammt, ließ sich nicht feststellen. Veröffentlicht wurde es unter anderem von dem Kanal All TV, der als Standort Indonesien angibt und sonst hauptsächlich Streiche und Pannen im Programm hat.
In dem Tesla-Video kommt der Fahrer eines anderen Autos (er filmt dabei selbst) von hinten auf das blaue Tesla Model S zugefahren, das mit eingeschaltetem Warnblinker am Rand einer ländlich-heißen Straße steht. Er hält an und fragt den Mann neben dem Elektroauto, ob er helfen könne. Er brauche etwas Benzin, lautet die Antwort, was den Fragenden (nicht aber seine Begleiterin auf dem Beifahrer-Sitz) zum lauten Lachen bringt. Aber er spielt mit und holt einen kleinen Kanister aus seinem Kofferraum.
Dann möchte der Helfer den Gestrandeten mit dem Tesla offenbar etwas vorführen und fragt ihn bei laufender Kamera, wo er das Benzin denn hineinschütten wolle. So ahnungslos ist der Mann aber dann doch nicht: Er öffnet zwar die Lade-Buchse, erklärt aber, darüber werde nur die Batterie geladen – „jedes Auto hat doch eine Batterie“, sagt er, angesichts der vielen Fragen und der Kamera verunsichert wirkend.
Überrascht ist dann aber erst einmal der Mann an der Kamera: Auf seine wiederholte Frage, was er mit dem Benzin jetzt vorhabe, öffnet der Tesla-Fahrer den Kofferraum seines Model S – und darin steht ein portabler Strom-Generator mit großer Honda-Aufschrift. Das Benzin sei für das Gerät, erklärt er und scheint sich wieder sicherer zu fühlen, und das Kabel mit Stecker am Generator werde dann in den Tesla gesteckt. Der Helfer ist fassungslos: „Sie fahren einen von Honda angetriebenen Tesla!“
„5 Minuten Tesla laden bis Tankstelle
Das funktioniert aber offenbar wirklich. Der Tesla-Fahrer (das frisch gekaufte Elektroauto scheint nicht sein eigenes zu sein) hebt den Generator aus dem Kofferraum und öffnet dessen Tank-Deckel; auf YouTube wurde dazu angemerkt, dass nicht zu sehen ist, wie er Benzin aus dem Kanister hineingießt, aber das Video ist mehrfach geschnitten. Der Strom-Erzeuger springt beim ersten Ziehen der Start-Leine an und brummt generierend vor sich hin, das daran befestigte Kabel kommt in die Buchse des Tesla Model S. Wie lange das jetzt ungefähr dauern werde, fragt der Helfer noch, und bekommt eine Antwort, die wenn nicht echt, dann doch zumindest hervorragend ausgedacht ist: „Ungefähr fünf Minuten müssten reichen, um bis zur nächsten Tankstelle zu kommen.“