An diesem Mittwoch (19.10.) voraussichtlich kurz nach US-Börsenschluss will Tesla seine Geschäftszahlen für das dritte Quartal 2022 veröffentlichen und in einer Web-Konferenz ab 23.30 Uhr deutscher Zeit weitere Auskünfte geben. CEO Elon Musk stellte am Dienstag seine Teilnahme in Aussicht, was laut einer Ankündigung von ihm von vergangenem Juli bedeuten müsste, dass er etwas besonders Wichtiges zu sagen hat. Tatsächlich erwarten Analysten zwar neue Rekord-Werte für Umsatz wie Gewinn bei Tesla, dürften aber bedeutende Fragen mit Blick auf die Zukunft haben.
1,01 Dollar Gewinn pro Tesla-Aktie erwartet
Laut einem Vorbericht von Investopedia wird an der Börse im Durchschnitt mit einem bereinigten Tesla-Gewinn von 1,01 Dollar pro Aktie gerechnet. Das wären 63,2 Prozent mehr als vor einem Jahr, also eine stärkere Steigerung als bei den Auslieferungen, die sich nach bereits Anfang Oktober gemeldeten Q3-Zahlen auf 343.830 um etwa 45 Prozent erhöhten. Beim Umsatz wird Tesla eine Zunahme um rund 59 Prozent auf 21,9 Milliarden Dollar vorhergesagt, berichtete Investopedia weiter.
Die durchschnittliche Gewinn-Schätzung pro Tesla-Aktie ist in den vergangenen Tagen etwas gesunken. Also besteht auf der anderen Seite das Potenzial, die Markt-Erwartungen mit der Q3-Veröffentlichung am Abend zu schlagen. Laut Zacks Investment Research war dies bei Tesla die vergangenen sechs Quartale am Stück die Folge.
Der zuletzt unter die Räder gekommenen Tesla-Aktie (die sich am Montag allerdings kräftig erholte) würde ein weiteres Übertreffen der Erwartungen gewiss helfen. Schon in dem Quartalsbericht gleich nach Börsenschluss könnte sich das Unternehmen zudem zu einem Thema äußern, das seit den ersten Q3-Zahlen Anfang des Monats für Unruhe sorgt: Die Auslieferungen waren trotz Rekord niedriger als erwartet und als die Produktion. Tesla begründete das mit einer gleichmäßigeren Belieferung seiner verschiedenen Märkte, doch zum Teil wird befürchtet, dass zu wenig Nachfrage für die steigende Produktion zu weiterhin erhöhten Preisen dahinter steckt.
Beliebteste Anleger-Frage betrifft Cybertruck
Ein bekannter privater Beobachter rechnet schon nicht mehr damit, dass Tesla nach der leisen Enttäuschung in Q3 sein Ziel von 50 Prozent Zunahme der Auslieferungen in ganz 2022 erreichen kann. Dafür würde rund eine halbe Million in Q4 gebraucht, aber @TroyTeslike rechnet mit nur 400.000 und einer Produktion, die auf rund 450.000 Elektroautos stärker steigt. Spätestens in der Konferenz nach den Geschäftszahlen dürfte es Zeit für die Tesla-Führung werden, das Ziel von 50 Prozent für 2022 zu bekräftigen oder es aufzugeben. Bei der Produktion könnte es nach der privaten Prognose noch knapp erreicht werden.
Traditionell beantwortet das Tesla-Management in den Quartalscalls die Fragen, die Anleger vorher über eine Web-Plattform eingereicht haben und dort die größte Unterstützung finden. Am Dienstag betraf die beliebteste erneut ein Produkt, das aber natürlich auch Einfluss auf die Tesla-Finanzen hat: Wann beginnt die Produktion des Cybertruck und wie sind die neuen Preise und technischen Daten? Auch die Frage nach einem Aktien-Rückkauf, wie er von Tesla-Anlegern zunehmend gefordert wird, dürfte beantwortet werden. Wie der Fortschritt bei den 4680-Batterien aussieht und wo und wann die nächste Gigafactory gebaut wird, stand am Dienstag ebenfalls weit oben in der Liste der Anleger-Fragen an Tesla.