Auf drei Kontinenten gleichzeitig lässt Tesla derzeit neue Gigafactorys neu oder ausbauen, die Mehrzahl seiner Elektroautos aber kommt immer noch aus seinem Stammwerk in Fremont im US-Bundesstaat Kalifornien. Um dessen Kapazität schneller zu erhöhen, errichtete Tesla im Jahr 2018 für die Produktion von mehr Model 3 erstmals eine zeltartige Struktur auf dem Gelände. Kritiker spotteten darüber, doch für das Model Y folgte im vergangenen Jahr ein weiteres Zelt-Gebäude. Im Streit um den Corona-Zwangsstopp der Produktion in Fremont drohte CEO Elon Musk wenig später, dort keine Zukunftsprojekte mehr anzugehen. Doch erst einmal hat Tesla jetzt beantragt, aus dem zweiten Zelt ein dauerhaftes Gebäude zu machen.
Nächste Erweiterung von Tesla-Stammwerk
Davon berichtete am Freitag der US-Blog Teslarati. Demnach geht es in dem Antrag um eine feste Erweiterung der Fabrik in Fremont um etwa 6000 Quadratmeter im Süden. Dafür sollen unter anderem Fundamente angelegt und unterirdische Leitungen verlegt werden.
Eine kleinere Erweiterung hat das im Jahr 2010 eröffnete Elektroauto-Werk in Kalifornien, das vorher einem Joint-Venture von Toyota und General Motors gehörte, vor kurzem in Form eines halb offenen Gebäudes an der Seite bekommen: Darin steht eine der neuen Giga-Pressen, die große Rahmen-Teile für das Tesla Model Y an einem Stück gießt.
Für die im Bau befindliche Gigafactory in Grünheide bei Berlin sind sogar acht dieser riesigen Druckgussmaschinen vorgesehen. Hier will Tesla auch den vorderen Teil des Fahrzeug-Rahmen am Stück gießen lassen. Das Gleiche dürfte in einer weiteren Gigafactory geschehen, die Tesla im Bundesstaat Texas errichten lässt – eine Giga-Presse war dort sogar schon Anfang des Monats aufgebaut, wie ein Drohnen-Video zeigte. Beide neuen Tesla-Fabriken sollen in diesem Jahr ihren Betrieb aufnehmen. Für die deutsche galt bislang der Sommer als angepeilter Start-Termin, doch vor kurzem schloss Brandenburgs Wirtschaftsminister eine Verzögerung nicht mehr aus.
CEO Musk ist privat nach Texas gezogen
Die Kapazität in Fremont gab Tesla im jüngsten Quartalsbericht mit 500.000 Model 3 und Model Y sowie 100.000 Model S und Model X an, ein halbes Jahr zuvor waren es noch insgesamt 110.000 Elektroautos weniger. Privat hat CEO Musk Kalifornien schon verlassen und ist nach Texas gezogen, wo auch sein Weltraum-Unternehmen SpaceX eine große Basis hat. Doch auch mit Fremont scheint er trotz seiner wütenden Ankündigung aus dem vergangenen Frühjahr noch mehr vorzuhaben.