Der Börsenjournalist Jim Cramer nimmt selten ein Blatt vor den Mund, was vielleicht auch den Titel seiner Sendung „Mad Money“ erklärt. Zu den Freunden von Tesla zählte er bislang nicht – schon im Jahr 2011, bei Kursen um 22 Dollar, empfahl er einer Anruferin, sich von der Aktie des Unternehmens zu trennen. Auch dem Tesla Cybertruck sagte er zuletzt schlechte Chancen voraus. In den letzten Tagen aber scheint er sich umbesonnen zu haben: Er habe eine Probefahrt mit einem Model X gemacht, werde eines kaufen und habe sein Kursziel für die Tesla-Aktie erhöht, teilte Cramer auf Twitter mit.
Offenbar hatte zumindest bei der Kaufentscheidung die Ehefrau von Cramer einen gewissen Einfluss. „Hatte eine fantastische Fahrt im Model X (nicht meine erste, aber die erste mit diesem Modell) und besteht meine Frau darauf, dass wir eines kaufen“, schrieb er auf Twitter an die Adresse von Elon Musk gerichtet (der darauf nicht antwortete). Auch in einem weiteren Tweet erklärte Cramer, seine Frau habe gesagt, „es reicht, jetzt kaufen wir einen“.
Tesla-Fans reagierten erfreut auf den offenkundigen Sinneswandel des langjährigen Kritikers, zumal er nicht nur seine Kaufabsicht erklärte, sondern auch die Aktie mittlerweile positiver sieht. Er habe sein Kursziel für sie erhöht, schrieb Cramer in einer weiteren Twitter-Nachricht; allerdings sagte er weder, wie hoch es bisher war, noch nannte er das neue Niveau.
In diesem Februar hatte sich Cramer noch dafür ausgesprochen, dass Musk wegen eines Konflikts mit der US-Börsenaufsicht SEC den Posten als CEO bei Tesla räumen sollte. „Ich liebe ihn. Er ist ein Genie“, sagte der TV-Journalist zwar, aber Musks Angriff auf die SEC sei inakzeptabel. Später bezeichnete er den Tesla-CEO als „lästig“ und rückte ihn die Nähe von Betrügern, sagte allerdings in diesem Zusammenhang auch, er sei „spannend“.