Bild: Tesla
Selbst optimistische Analysten, die sich mit der Aktie von Tesla beschäftigen, haben zurzeit ein Problem: Kaum erhöhen sie ihr Kursziel für das Elektroauto- und Energie-Unternehmen, macht die Aktie einen weiteren Satz und nähert sich damit viel schneller als erwartet der neuen Prognose. So geschehen zuletzt an diesem Montag, als Bill Selesky von Argus Research sein Kursziel für Tesla auf 808 Dollar anhob – noch am selben Tag stieg die Aktie um mehr als 100 Dollar auf 780 Dollar. Bei Tesla-Skeptikern, die mit Leerverkäufen auf fallende Kurse setzen, mehren sich unterdessen die Verluste – während der Tesla-Anteil von CEO Elon Musk immer wertvoller wird.
Musk besitzt trotz mehrerer Kapitalerhöhungen noch immer rund 19,6 Prozent aller Tesla-Aktien. Allein durch den Kurssprung am Montag nahm sein rechnerisches Vermögen damit um rund 3,5 Milliarden Dollar zu. Tesla-Leerverkäufer machten am selben Tag Buchverluste von rund 2,5 Milliarden Dollar, berichtet MarketWatch – CEO Musk wird mit dem Tesla-Kursanstieg also sogar schneller reicher als die Leerverkäufer ärmer. Als Kommentar veröffentlichte er am Montag eine Twitter-Nachricht mit nichts als drei kleinen Feuern. Seine Gefolgschaft wusste, was das zu bedeuten hatte, und schloss sich mit Kommentaren und Bildern mit startenden Raketen, hohen Kursen und Musk am Flammenwerfer an.
https://twitter.com/elonmusk/status/1224450102254657540
Der Tesla-Chef macht keinen Hehl aus seiner Abneigung gegen Leerverkäufer und hat schon im Mai 2018 vor der „Short-Verbrennung“ des Jahrhunderts gewarnt, also vor beispiellosen Verlusten von Leerverkäufern. Anschließend behielten erst einmal die Tesla-Skeptiker an der Börse die Oberhand, doch im Juni 2019 drehte der Trend, und seit den guten Geschäftszahlen zum dritten und vierten Quartal scheint die Aktie von Tesla kein Halten mehr zu kennen.
Den Börsenwert von Volkswagen als dem aktuell größten Autohersteller der Welt hat Tesla schon im Januar hinter sich gelassen. Gleichzeitig hält sich die Tesla-Marktkapitalisierung seitdem über 100 Milliarden Dollar, was die Auszahlung der ersten Stufe in einem ambitionierten Aktien-Bonusprogramm für CEO Musk näher bringt: Der Tesla-Börsenwert muss im Durchschnitt sowohl eines Monats als auch eines halben Jahres mehr als 100 Milliarden Dollar betragen, dann bekommt Musk Optionen für zunächst weitere 1 Prozent der Tesla-Aktien.