Bild: Wu Wa
Insgesamt wird die Belieferung des europäischen Marktes mit Elektroautos aus der Tesla-Fabrik in China im dritten Quartal 2022 erneut nur mäßig hoch ausfallen. Nachdem im zweiten Vierteljahr wochenlange Corona-Schließungen und -Einschränkungen die Produktion der Gigafactory und damit auch den Export stark gedrückt hatten, erfuhr teslamag.de Anfang dieser Woche, dass auch in Q3 nur insgesamt rund 28.500 Model 3 und Model Y für Linkslenker-Märkte aus China nach Europa kommen sollen. Immerhin verläuft das bislang fast planmäßig: Nachdem die ersten drei Schiffe bereits unterwegs sind, stehen nahe der Tesla-Fabrik erneut mehrere tausend Elektroautos für den Transport bereit.
Häfen und Ziele bei Tesla wechseln
Tesla ist immer für logistische Überraschungen gut. So steuerte in diesem Juni zum ersten Mal ein Schiff mit Model 3 und Model Y aus China den Hafen von Barcelona an. Ob das wegen der Corona-Verzögerungen improvisiert war, ist nicht bekannt, aber in diesem Quartal haben sogar drei Transporte dieses Ziel in Spanien. Und auch bei den Abfahrt-Häfen gibt es erneut Veränderungen. In Shanghai legte in dieser Woche wie erwartet die Hoegh St. Peterburg ab, aber nicht wie zuletzt die meisten Tesla-Schiffe vom Hafen Luchao nah an der Gigafactory, sondern aus Taicang ein gutes Stück nördlich.
Nach den Informationen, die teslamag.de zugingen, hat sie 2000 Tesla Model Y für Linkslenker-Märkte an Bord und keine Model 3. Denn die Fabrik in China wurde Anfang Juli erst einmal umgebaut. Bis Mitte des Monats ruhte die Produktion von Model Y, bis Anfang August jetzt noch die des Model 3. Auch die mehreren tausend Teslas, die der Drohnen-Beobachter Wu Wa am Freitag wieder auf dem fabriknahen Hafen-Gelände filmte, sehen sämtlich nach Model Y aus, wobei sich das aus der Entfernung und bei der Menge schlecht bei jedem einzelnen sagen lässt.
Ein Twitter-Beobachter, der so etwas öfter macht, zählte 6850 Model Y in dem Video. Für den nächsten Transport nach Europa, wie er nach den Informationen von teslamag.de geplant ist, wären das sogar zu viele: Zu hören war von einem Schiff namens RCC Classic, das mit 4052 Model Y Richtung Barcelona ablegen sollte. Viel mehr würde auch nicht darauf passen, sodass die in Shanghai wartenden an die 7000 Model Y wohl auf zwei Schiffe verteilt werden müssen. Der Rest dürfte aber nicht nach Europa gehen, sondern zu einem der vier neuen Märkte in Asien-Pazifik, mit dem sich Besteller seit Juni den Nachschub an Tesla Model Y aus China teilen müssen.
Model Y für Europa mit Verspätung
Nach der Planung für Q3, über die teslamag.de am Montag informiert wurde, sollte die RCC Classic an diesem Donnerstag losfahren. Sie hat also, wenn die Angaben stimmten, schon Verspätung. Auf dem Video von Wu Wa von Freitag sind Schiffe an dem üblichen Tesla-Pier zu sehen, von denen eines Windrad-Flügel geladen hat, aber noch kein Auto-Transporter, und die RCC Classic war laut Trackern noch unterwegs nach Korea. Doch wenn sie oder ein Ersatz-Schiff da ist, dürfte recht schnell zumindest die vierte Tesla-Ladung aus China für Europa auf den Weg gebracht werden. Danach sollte nach den bisherigen Plänen erst Mitte August die nächste folgen, wieder Richtung Barcelona und mit lediglich Model Y.