An den vergangenen Tagen wurden in Kalifornien nicht nur mehrere Prototypen des Tesla Cybertruck gesehen und gefilmt: In einem Fall stand der elektrische Pickup, der ab diesem Sommer produziert werden soll, sogar direkt neben einem Model 3 mit Planen über Front und Heck, das dann auch auf öffentlichen Straßen unterwegs war. Damit mehren sich die Anzeichen, dass Tesla sein erstes Volumen-Modell einer Auffrischung unterziehen könnte – und laut einem YouTuber soll das nur die Vorbereitung zur einer weiteren Transformation mit einem kleineren Elektroauto namens Model Tau sein.
Viele Ford-Parallelen bei Tesla
Tesla-CEO Elon Musk erinnert gern daran, dass sein Unternehmen sowie Ford die einzigen Auto-Hersteller der USA seien, die noch nie insolvent gewesen seien. Eine Bank sah vor kurzem noch weitere Parallelen: Tesla werde möglicherweise wie Ford ab 1913 mit dem Model T einen jahrelangen Preis-Rutsch bei Autos auslösen und sie so für die Massen zugänglich machen, schrieb Morgan Stanley. Der YouTube-Kanal Connecting the Dots hat jetzt Anhaltspunkte dafür gesammelt, wie diese Revolution bei Elektroautos konkret verlaufen könnte.
Dass Tesla unter dem Projekt-Namen Highland das Model 3 überarbeitet, hatte die Nachrichten-Agentur Reuters schon im vergangenen November berichtet. Optisch solle es sich nur wenig verändern, schrieb sie unter Berufung auf informierte Personen, aber die Produktion solle deutlich vereinfacht und so bis zu 50 Prozent billiger werden. Spätestens seit den neuesten Sichtungen wird mit einem solchen Model 3 Highland weithin gerechnet. Connecting the Dots geht in seinem Video davon aus, dass es sehr bald vorgestellt wird, wahrscheinlich bei dem von Tesla für Anfang März angekündigten Investor Day.
Schon niedrigere Kosten und damit Preise könnten dem Model 3 neuen Schwung geben, doch laut dem YouTuber will Tesla damit sozusagen nur üben: Im Projekt Highland sollen neue Produktionsmethoden eingeführt und optimiert werden, die dann bei einem weiteren Elektroauto voll zur Geltung kommen. Als Ort der Produktion erwartet Connecting the Dots die Tesla-Gigafactory in Texas, in der schon das Model Y gebaut wird und auch der Cybertruck entstehen soll: Sie werde „schneller Model 3 ausspucken, als irgendjemand erwartet“, nach seiner Einschätzung schon ab diesem oder dem nächsten Quartal.
Nächster Schritt mit Model Tau
Im nächsten Schritt werde dann ein weiteres Elektroauto von Tesla kommen. Von CEO Musk ist das grundsätzlich schon bestätigt – nachdem er ein Modell für angestrebte 25.000 Dollar zwischendurch wieder abgesagt hatte, sprach er im Oktober 2022 wieder von einer neuen Plattform, die 50 Prozent niedrigere Kosten als bei Model 3 und Model Y ermögliche. Model 2 solle ein kleinerer Tesla nicht heißen, hatte Musk solche Spekulationen schon einmal abgewehrt. Model T würde sich angesichts der Ford-Parallelen anbieten, dürfte aber nicht möglich sein, weil dieser Name geschützt ist – ebenso wie Model E, weshalb Tesla das Model 3 so nannte, wie es jetzt heißt.
tau > pi
— Elon Musk (@elonmusk) February 22, 2022
Connecting the Dots fiel jedoch ein anderer Name ein, der das historische Ford-Vorbild zumindest anklingen lässt: Model Tau, also mit dem T als ausgeschriebenem griechischem Buchstaben. Dieses Elektroauto werde Tesla angehen, sobald die Produktion des Model 3 auf der neuen Plattform perfektioniert ist, was in weniger als zwei Jahren der Fall sein könne, spekuliert der YouTuber. Der Investor Day, bislang angekündigt für 1. März unter anderem mit Informationen über eine Tesla-Plattform der nächsten Generation, könnte mehr Klarheit bringen. Eine alte Musk-Andeutung zum Namen gibt es aber schon: Tau sei größer als Pi, schrieb er vor einem Jahr ohne erkennbaren Anlass in mathematischer Darstellung auf Twitter.