Derzeit verbreitet Tesla eines seiner regelmäßigen Funk-Updates für die Firmware seiner Elektroautos, und neben hauptsächlich kleinen Neuerungen, die man in den Hinweisen zu Versionen ab 2023.12 nachlesen kann, gibt es eine Reihe von undokumentierten. Eine davon ist, dass die Funktion „Automatische Notbremsung“ jetzt bei Geschwindigkeiten von bis zu 200 km/h eingreifen kann und auch beim Rückwärtsfahren aktiv ist. Tesla-CEO Elon Musk erklärte die eigenen Elektroautos in einem damit verwandten Zusammenhang indirekt für zu 100 Prozent sicher.
Hände können am Tesla-Lenkrad bleiben
Zu den offiziellen Neuerungen in Tesla-Software ab 2023.12 zählt, dass man das linke Scroll-Rad in Model 3 und Model Y jetzt für unterschiedliche Einstellungen nutzen kann. Nicht dokumentiert bekam dieses Element eine weitere Zusatznutzung, berichtet der auf solche Updates spezialisierte Dienst Not a Tesla App: Wenn mit dem Knopf am linken Lenkrad-Hebel der Scheibenwischer aktiviert wird, erscheint wie bisher ein Menü dazu – aber neuerdings kann man daraus mit Scrollen am Rad auswählen statt nur auf dem zentralen Bildschirm.
Ebenfalls nicht in den Versionshinweisen, sondern nur in aktualisierten Tesla-Handbüchern im Web, ist die zweite Software-Neuerung zu finden, die zu mehr Sicherheit beitragen dürfte. Automatische Notbremsungen bei Tesla funktionierten bislang nur bei einem Ausgangstempo von maximal 150 km/h. Jetzt können es stattdessen bis zu 200 km/h, wie zum Beispiel dem Handbuch für das Model 3 mit dem Software-Stand 2023.12 zu entnehmen ist. Zudem kann die Funktion nach den Angaben auch beim Rückwärtsfahren eingreifen.
We fixed the remaining 2%
— Elon Musk (@elonmusk) April 29, 2023
Wie zuvor weist Tesla in der Beschreibung darauf hin, dass diese Funktion Zusammenstöße nicht unbedingt verhindert. In vielen Fällen gelingt es jedoch, wie ein am Wochenende veröffentlichtes Twitter-Video eines privaten Beobachters zeigt. Es zeigt das Abschneiden verschiedener Autos bei Tests der Organisation Euro NCAP. Zuletzt kommt das Tesla Model Y, bei dem anders als bei den anderen Fahrzeugen kein Zusammenstoß mit irgendetwas zu sehen ist. Zusammen mit dem Model S hatte es nach den Tests die bisherige Höchstbewertung von 98 Prozent für Sicherheitsassistenten bekommen. Und auf dieses Video reagierte auch Tesla-CEO Musk.
Model Y laut Musk jetzt bei 100 Prozent
„Wir haben die restlichen 2 Prozent repariert“, antwortete er darauf. Das dürfte sich auf den auch in dem Video gezeigten Rekord-Wert von 98 Prozent für die Sicherheitsassistenz im Model Y bezogen haben. Der CEO schrieb also nicht unbedingt, dass Elektroautos von Tesla zu 100 Prozent frei von Unfällen bleiben, deutete aber an, dass Euro NCAP nach dem nächsten Test diese perfekte Bewertung erteilen würde. Das dürfte weniger mit dem erhöhten Maximaltempo für automatisches Notbremsen erreicht worden sein als mit anderen Neuerungen, über die Tesla Ende April in seinem Impact Report informierte: Dank des eigenen Vision-Systems werde jetzt auch automatisch gebremst, wenn Gefahr beim Abbiegen oder auf einer kreuzenden Straße droht.