Bilder: Anduko (TFF)
Noch vor Ende 2019 schaffte es Tesla, seine ersten Supercharger der neuen Generation V3 in der Europäischen Union zu installieren – aber nur weil Großbritannien damals noch nicht aus der EU ausgetreten war, denn der V3-Standort befindet sich in London. In der Rest-Union seit Februar 2020 dagegen gibt es noch keine der extraschnellen Tesla-Säulen. Doch das dürfte sich bald ändern: Laut einem Beobachter ist ein Schiff mit V3-Superchargern auf dem Weg nach Europa – vielleicht schon für eine neue Station bei Frankfurt am Main.
Tesla baut derzeit 8 V3-Supercharger in EU
Insgesamt listet die Infoseite supercharge.info derzeit 8 Supercharger-Projekte mit der neuen Generation V3 von Tesla in der EU auf. Diese Säulen können maximal 250 Kilowatt Leistung liefern statt 150 Kilowatt wie bisherige; Model 3 sollen diese Leistung nahezu voll nutzen können, Model S und Model X mit CCS-Adapter mit bis zu 200 Kilowatt. Einen zweiten V3-Standort in Europa – auf dem Kontinent, aber außerhalb der EU – gibt es inzwischen auch schon: In Norwegen wurde Mitte März eine Supercharger-Station mit 12 der extraschnellen Säulen eröffnet.
Doch bis auch Tesla-Fahrer innerhalb der EU ihre ersten V3-Supercharger bekommen, wird es möglicherweise nur noch wenige Tage bis Wochen dauern. Denn von den aufgeführten derzeit 8 Projekten steht das älteste schon seit Ende Januar als „im Bau“ in der Liste bei supercharge.info. Möglicherweise fehlt es dort nur noch an den Ladesäulen selbst, und die sind laut einem Twitter-Beobachter schon unterwegs: Ein Schiff mit 16 V3-Superchargern an Bord mit Ziel Rotterdam sei Ende März in den USA losgefahren und werde am 6. April eintreffen, schrieb @VedaPrime.
Maersk Ohio is carrying 16 V3 Superchargers from Buffalo Giga 2 via Norfolk to Rotterdam, due to arrive April 6 #tesla #supercharger pic.twitter.com/AjbqTUsnbV
— Vedaprime (@VedaPrime) March 30, 2020
Woher die Informationen zur Ladung stammen und ob die Angabe von nur 16 Superchargern stimmt, lässt sich der Twitter-Nachricht nicht entnehmen. Die Zahl klingt niedrig, doch die Produktion auch von Ladetechnik in der Tesla-Fabrik im Bundesstaat New York musste in der letzten März-Woche weitestgehend eingestellt werden. So wäre denkbar, dass Tesla eine kleine Menge Supercharger nach Europa schafft, um zumindest eines der V3-Projekte dort abschließen zu können.
Wer bekommt die ersten V3-Supercharger?
Eine interessante Frage lautet dann, welches das sein wird. Der älteste auf supercharge.info genannte V3-Standort der EU befindet sich in den Niederlanden und soll 24 Ladesäulen bekommen, würde mit den 16 Stück auf dem Schiff also nicht fertig. Mit 16 V3-Superchargern angegeben wiederum sind nur zwei Projekte in der EU – eines in Frankreich und, ganz neu entdeckt unter anderem im deutschen Forum Tesla Fahrer und Freunde (TFF), eines bei Frankfurt am Main.
Ein Nutzer im TFF veröffentlichte umfangreiche aktuelle Fotos vom Bau des Standorts bei Frankfurt, der schon weit fortgeschritten scheint. Die von einem Bauzaun abgesperrte Fläche zwischen den Autobahnen A5 und A66 ist bereits weitestgehend gepflastert, überall ragen dicke Kabel und Leerrohre aus dem Boden. Tesla-Schilder sind auf den ersten Blick nicht zu sehen, aber Nutzer sowohl im TFF als auch bei supercharge.info waren sich sicher, dass hier für Tesla gearbeitet wird, und zwar an einem reinen V3-Standort.
Weiterer V3-Standort von Tesla in Hilden
Ob tatsächlich dieser V3-Supercharger zuerst fertig wird, lässt sich natürlich nicht genau sagen. In Deutschland soll auch am Kreuz Hilden einer entstehen, für den die Vorbereitungen ebenfalls gute Fortschritte machen. Bedarf gäbe es bei Frankfurt aber jedenfalls. Wie ein Leser teslamag.de informierte, liegt der derzeit einzige Tesla-Supercharger in der Nähe der Metropole auf dem Weg nach Wiesbaden – hinter einem Hotel und mit nur vier Ladesäulen.