Beim Tesla Semi gibt es Bewegung. Anfang des Monats erklärte CEO Elon Musk überraschend, die Auslieferungen des schon 2017 vorgestellten und zuletzt für 2023 angekündigten E-Sattelschleppers würden noch in diesem Jahr beginnen – und das sogar in der größeren Variante mit 500 Meilen Reichweite. Jetzt hat Tesla zusätzlich die Webseite zum Semi neu gestaltet, unter anderem mit Videos aus dem Cockpit und beim Laden. Im Rahmen dieser Umstellung verschwand allerdings auch in den USA die Möglichkeit, einen Semi vorzubestellen, und Preise sieht man auch nicht mehr.
Tesla Semi mit 3 statt 4 Motoren
Insofern sendet Tesla nach der Musk-Ankündigung gemischte Signale, kümmert sich aber offenbar intensiver um seinen Semi, der zunächst schon ab Ende 2019 produziert werden sollte. Die Preise waren seit der Vorstellung in 2017 die gleichen geblieben: 180.000 Dollar für die Version mit 500 Meilen Reichweite (gut 800 km) und 150.000 Dollar für 300 Meilen. Jetzt aber scheinen sie nicht mehr zu gelten, denn auf der umgestalteten Seite ist nichts mehr davon zu sehen. Vor kurzem hatte Tesla-Chef Musk zum ebenfalls überfälligen Cybertruck gesagt, dessen Preise und anderen Spezifikationen würden sich zum Start ändern.
Auch beim Semi hat es technische Veränderungen gegeben, geht aus der aktualisierten US-Seite hervor. So war vorher von vier Motoren die Rede, jetzt sollen es nur noch drei sein. Das reicht laut Tesla aber weiterhin für eine Beschleunigung auf 60 Meilen pro Stunde innerhalb von 20 Sekunden bei voller Beladung – für einen Lastwagen rasant schnell. Als Verbrauch nennt das Unternehmen wie zuvor unter 2 Kilowattstunden pro Meile und als Reichweite 500 Meilen. Der cw-Wert war früher mit 0,36 angegeben, jetzt gibt es keine Zahl mehr dazu. Ein YouTuber hatte Ende 2021 mit dieser Angabe berechnet, dass der Tesla Semi für 500 Meilen Reichweite knapp 1 Megawattstunde Akku-Kapazität bräuchte.
Keine Preise mehr für E-Sattelschlepper
Wie die wieder aufgeladen wird, kann man auf der Tesla-Seite jetzt in einem kurzen Video sehen, gefilmt an den Megachargern, die vergangenes Jahr an der Gigafactory in Nevada aufgebaut wurden. Neuerdings scheinen sie aber Semi Charger zu heißen. Ein weiteres kurzes Video zeigt den Blick aus dem Cockpit des elektrischen Sattelschleppers (s. Foto oben). Der Fahrer-Sitz ist weiterhin in der Mitte, und links und rechts vom Steuer sind große Bildschirme montiert. Der Tesla Semi bietet also weiterhin interessante Daten und Lösungen – nur dass man ihn jetzt auch in den USA nicht mehr vorbestellen kann und nicht weiß, was er kosten soll. In den meisten europäischen Ländern hatte Tesla den Semi in diesem Mai komplett von seiner Website entfernt.