Bei großem Bedarf greift Tesla gelegentlich zu Zwischenlösungen, um sein Supercharger-Netz zu erweitern. So hat das schon Unternehmen schon zusätzliche Ladesäulen auf Paletten aufgestellt oder auch, etwa für seine Tests am Nürburgring, mobile Stationen mit Diesel-Generatoren realisiert. Eine Art Kombination aus beidem wurde jetzt in Kalifornien entdeckt: Dort stellte Tesla einen Lastwagen-Anhänger mit einer „Megapack“-Batterie auf der Ladefläche und zehn „Urban Charger“-Ladesäulen an den Rändern auf.
Fotos der Supercharger-Behelfsstation auf einem Parkplatz, die offenbar für das vergangene Thanksgiving-Wochenende in den USA eingerichtet wurde, veröffentlichte der Nutzer @tk3nerd auf Twitter. Nach seinen Angaben befindet sich an dem Standort vor einem Hotel in Kalifornien auch eine reguläre Supercharger-Station. Auf den Fotos ist zu sehen, dass mehrere Fahrzeuge von Tesla an einer der Ladesäulen auf dem Anhänger angeschlossen sind.
Megapack charger is open for charging! pic.twitter.com/QAVEOqvVH1
— Brian Swenson (@t3knerd) November 27, 2019
Laut Swenson handelt es sich bei den Säulen weder um die neue Supercharger-Generation v3 noch um die derzeitige v2, sondern um so genannte Urban Charger, die das Unternehmen im Herbst 2017 als städtische Ergänzung seines Ladenetzwerks an Fernstrecken vorgestellt hatte. Nach den damaligen Angaben sollen sie maximal 72 Kilowatt pro Säule liefern. Der Blog Electrek berichtet aber jetzt von bis zu 125 Kilowatt Leistung an der mobilen Station.
Der Strom für den mobilen Supercharger in Kalifornien stammt offensichtlich direkt aus dem Akku auf der Ladefläche. Dabei dürfte es sich um ein Megapack handeln. Der in diesem Sommer vorgestellte Tesla-Großspeicher hat eine Kapazität von 3 Megawattstunden und eine Leistung von 1,5 Megawatt. Wenn er vollgeladen abgestellt wird, könnte er also ohne Stromanschluss zehn Säulen mit je 150 Kilowatt bedienen und hätte genügend Energie gespeichert, um 60 Teslas je 50 Kilowattstunden zu liefern.