Seit inzwischen 35 Jahren veröffentlicht die Marktforschungsfirma J.D. Power regelmäßig Ergebnisse aus ihrer Initial Quality Study (IQS), in der sie mit Käufer-Befragungen die Qualität von Neuwagen in den USA bewertet. Dabei berücksichtigt sie nach eigenen Angaben „jedes wichtige Fahrzeug auf dem Markt“, und 2020 war zum ersten Mal auch Tesla dabei. Der Einstand des reinen Elektroauto-Herstellers fiel mit einem letzten Platz denkbar schlecht aus, in der IQS für 2021 hat er sich zumindest etwas verbessert.
Tesla jetzt vor Audi und Chrysler
Eine Besonderheit bei Tesla ist, dass das Unternehmen anders als die anderen Hersteller die Befragung seiner Kunden in 15 US-Bundesstaaten nicht zulässt. Aus diesem Grund beruhen die Tesla-Ergebnisse auf nur 35 Bundesstaaten, wie J.D. Power schon 2020 informierte. Damals kam Tesla auf 250 Probleme, die in den ersten 90 Tagen nach Übernahme pro 100 Fahrzeuge gemeldet wurden. Am zweitschlechtesten war Land Rover mit 228 Problemen, am besten Dodge mit 136.
Demgegenüber hat sich Tesla in der diesjährigen IQS mit Daten von Februar bis Juli 2021 in zweierlei Hinsicht verbessert. Erstens wurden zu seinen Elektroautos mit 231 pro 100 Fahrzeuge weniger Probleme gemeldet als im Vorjahr. Und zweitens ist Tesla nicht mehr Letzter. Denn Audi verschlechterte sich auf 240 Probleme pro 100 neue Autos und Chrysler schnitt mit 251 sogar noch schlechter ab als Tesla im Vorjahr (s. Grafik-Ausschnitt oben). Ganz oben stehen jetzt die Marken Ram, Dodge und Lexus.
Worin genau die Probleme bei den einzelnen Marken und Modellen lagen, geht aus den Informationen zur neuen IQS nicht hervor. Allgemein habe aber jedes vierte die Kategorie Infotainment betroffen und sechs der zehn wichtigsten Probleme seien in diesem Bereich aufgetreten. Als größtes Einzelproblem wird die drahtlose Verbindung mit Smartphones für Android Auto oder Apple CarPlay genannt. Auch dadurch kommt es laut J.D. Power zu der interessanten Situation, dass Massen-Hersteller in der IQS erneut besser abschnitten als Premium-Marken. Denn mehr und komplexere Technologie, wie sie in teureren Autos angeboten wird, könne auch zu mehr Problemen führen.
Model 3 und Model Y für Europa aus China
Warum Tesla in diesem Jahr zwar etwas besser, aber immer noch schwach abschnitt, wird nicht näher ausgeführt. 2020 hieß es dazu, von Käufern neuer Teslas seien zwar nicht viele Infotainment-Probleme gemeldet worden, aber reichlich Karosserie-Mängel. Für europäische Kunden ist das inzwischen allerdings nur noch von mäßiger Relevanz. Denn sie werden mit Tesla Model 3 und Model Y inzwischen komplett aus der Gigafactory in China beliefert, die für höhere Qualität als aus dem US-Werk bekannt ist.