Tesla hat im zweiten Quartal 2024 einen Rekord-Umsatz erzielt, beim Gewinn allerdings die Erwartungen des Marktes verfehlt. Laut den am Dienstagabend veröffentlichten Quartalszahlen betrug der Umsatz 25,5 Milliarden Dollar und lag damit leicht über dem bisherigen Höchstwert von 25,2 Milliarden Dollar, den Tesla im letzten Quartal von 2023 erreicht hatte. Als bereinigten Gewinn pro Aktie in Q2 2024 meldete das Unternehmen 0,52 Dollar, etwa 40 Prozent weniger als vor einem Jahr. Analysten hatten zuvor im Durchschnitt mit 0,61 Dollar pro Aktie gerechnet.
Restrukturierung drückt Tesla-Gewinn
Gedrückt wurde der Tesla-Gewinn unter anderem durch einen Restrukturierungsaufwand in Höhe von 622 Millionen Dollar, geht aus dem Finanzbericht weiter hervor. Diese Belastung dürfte auf massive Job-Streichungen zurückzuführen sein, die CEO Elon Musk Mitte April angekündigt hatte. Weitere Zusatz-Kosten brachten Investitionen in KI-Projekte. Allein die Ausgaben für KI-Infrastruktur im zweiten Quartal bezifferte Tesla auf 600 Millionen Dollar.
Einen neuen Rekord erreichte Tesla nicht nur beim Gesamtumsatz, sondern auch beim Anteil des Energie-Geschäfts daran. Dieser Bereich machte im zweiten Quartal 2,6 Milliarden Dollar aus. Anfang Juli hatte Tesla zusammen mit 444.000 verkauften Elektroautos bereits gemeldet, dass sich die installierte Speicher-Kapazität vervielfacht hatte. Die neu aufgebaute Photovoltaik-Leistung dagegen wird in dem Bericht von Dienstag nicht mehr erwähnt. Einen Rekord erzielte Tesla auch bei den Einnahmen aus CO2-Gutschriften: Sie betrugen 890 Millionen Dollar, waren also gut dreimal so hoch wie in Q2 2023.
Die Aktie von Tesla, die seit April rund 70 Prozent zugelegt hat, zeigte sich nach der Q2-Veröffentlichung zunächst schwach und verlor nachbörslich bis zu 5 Prozent, bevor sie die Verluste wieder eingrenzte. Die deutliche Gewinn-Enttäuschung in Q2 geht laut Analysten vor allem auf Kosten für die massiven Stellen-Streichungen bei Tesla im Frühjahr zurück, die als einmalig angesehen werden können.
Neue Elektroautos weiter ab 2025
Zu seiner Produkt-Planung schreibt das Unternehmen, weiter im Plan zu liegen, um im ersten Halbjahr 2025 mit der Produktion neuer Modelle zu beginnen. Das entspricht einer Ankündigung im Bericht zum vorigen Quartal, die im April für Tesla-Begeisterung an der Börse gesorgt hatte. Auch „bezahlbarere“ Elektroautos sollen weiterhin darunter sein, für die teils bewährte Technologien und teils solche der nächsten Generation vorgesehen sind. Nähere Informationen über Fahrzeug-Formate oder -Preise enthält der Q2-Bericht nicht.
Die beiden laut Musk wichtigsten Tesla-Zukunftsthemen autonomes Fahren und humanoide Roboter werden darin ebenfalls erwähnt. Zum geplanten Robotaxi heißt es, das Timing hänge von technischen Fortschritten und Regulierung ab, doch der potenzielle Wert sei gewaltig. Zu seinem Roboter Optiumus schreibt Tesla, dieser erledige in einer der eigenen Fabriken automom erste Aufgaben.