Am Mittwochabend nach Börsenschluss in den USA hat Tesla seine letzten Quartalszahlen für das Jahr 2023 gemeldet, und wie schon die für das Vorquartal fielen sie eher enttäuschend aus: Der bereinigte Gewinn pro Aktie erreichte laut dem Finanzbericht 0,71 Cent pro Aktie, rund 40 Prozent weniger als im vierten Quartal 2022. Analysten hatten ihre Erwartungen dazu im Vorfeld bereits auf durchschnittlich 0,73 Cent pro Tesla-Aktie gesenkt. Die Prognose wurde also leicht unterschritten. Das Gleiche gilt für den Umsatz, der mit 25,2 Milliarden Dollar etwa 400 Millionen Dollar niedriger blieb als erwartet.
FSD und Preise drücken Tesla-Gewinn
Für das gesamte Jahr 2023 ergeben sich zusammen mit den Q4-Zahlen knapp 96,8 Milliarden Dollar Umsatz bei 3,12 Dollar bereinigtem Gewinn pro Aktie. Der erste Wert ist der höchste, den Tesla in einem Jahr je erreicht hat – etwa 19 Prozent mehr als 2022. Der Gewinn pro Aktie dagegen war in 2023 mit 3,12 Dollar rund 23 Prozent niedriger als im Jahr zuvor. Der Jahresgewinn nach dem Bilanzierungsstandard GAAP erreichte mit knapp 15 Milliarden Dollar einen neuen Rekord, von dem nach Anpassungen 10,9 Milliarden Dollar und damit ebenfalls 23 Prozent weniger als 2022 verblieben.
Positive Auswirkungen auf den Elektroauto-Umsatz im vierten Quartal hatten nach den Tesla-Angaben die höhere verkaufte Stückzahl mit dem bereits Anfang Januar gemeldeten Rekord von 484.507 Auslieferungen und Wechselkurs-Effekte. Als negative Faktoren werden niedrigere durchschnittliche Verkaufspreise und weniger Anrechnung von Einnahmen aus dem Verkauf der Autopilot-Erweiterung FSD erwähnt. Beides schlug sich laut Tesla auch auf die Profitabilität nieder. Als Belastung hinzu kamen höhere Betriebskosten und der Cybertruck-Hochlauf. Auf der anderen Seite sanken die Kosten pro Fahrzeug.
Trotz der nur leicht verfehlten Erwartungen zu Umsatz und Gewinn in Q4 2023 reagierte die Tesla-Aktie, die in diesem Jahr bereits knapp 20 Prozent nachgegeben hat, zunächst deutlich negativ. Unmittelbar nach der Veröffentlichung der Zahlen verlor sie bis zu 5 Prozent auf Kurse unter 200 Dollar, erholte sich dann aber wieder auf ein Minus von rund 2,5 Prozent.
2024 deutlich weniger Wachstum möglich
Die enttäuschte Reaktion könnte damit zusammenhängen, dass Tesla in dem Q4-Bericht keine konkrete Prognose zu den Elektroauto-Auslieferungen im neuen Jahr machte; auch das Anfang 2021 eingeführte langfristige Ziel von im Durchschnitt 50 Prozent Volumen-Wachstum pro Jahr wird darin nicht wiederholt. Stattdessen schreibt Tesla, die Zunahme der Verkäufe könne in 2024 deutlich niedriger ausfallen als 2023. Analysten hatten zuvor im Durchschnitt erwartet, dass Tesla sich knapp 2,2 Millionen vornehmen würde, also zumindest ein Plus von 20 Prozent nach den rund 38 Prozent in 2023.
Für den späten Mittwoch um 23.30 Uhr deutscher Zeit war wie nach der Veröffentlichung von Quartalszahlen üblich eine Telefon-Konferenz mit dem Tesla-Management angesetzt. Anfang 2023 hatte CEO Elon Musk diese genutzt, um die offizielle Prognose im Bericht für Q4 2022 nach oben anzupassen: Kurz zuvor hatte Tesla weltweit seine Preise teils deutlich gesenkt, und Musk erklärte, das zeige große Wirkung, weshalb ohne größere Störungen auch 2 Millionen verkaufte Elektroautos möglich seien. Letztlich wurden es dank eines starken vierten Quatals etwas mehr als 1,8 Millionen.