Abhängig davon, wie schnell die Verbreitung von Elektroautos auf der einen Seite und der Ausbau der für sie nötigen Ladestationen auf der anderen Seite vorangeht, kann es vor allem in Stoßzeiten passieren, dass nicht genügend Lademöglichkeiten für alle Strombedürftigen zur Verfügung stehen. Diese Erfahrung mussten am vergangenen Wochenende viele Tesla-Fahrer in den USA machen: Obwohl das Unternehmen an erfahrungsgemäß viel besuchten Standorten zusätzliche mobile Supercharger aufgestellt hatte, kam es an mehreren dieser Stationen zu längeren Wartezeiten.
Die wohl größte Tesla-Schlange wurde interessanterweise an einem Standort in Kalifornien gefilmt, an den Tesla einen Lastwagen-Auflieger mit einer Megapack-Batterie und zehn Ladesäulen schickte. Ein auf YouTube veröffentlichtes Video zeigt, wie mindestens 15 verschiedene Autos von Tesla hintereinander darauf warten, dass einer der zehn Ladesäulen dort frei wird.
Aufgenommen wurde das Video laut der Beschreibung am Feiertag „Thanksgiving Day“, also dem vergangenen Donnerstag, der wie in den USA üblich ein verlängertes Wochenende mit vielen Reisen einläutete. Möglicherweise war der mobile Supercharger auf dem Anhänger zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht dort aufgestellt; Meldungen darüber gab es jedenfalls erst am Wochenende. Am Sonntag veröffentlichte ein Twitter-Nutzer ein anderes Video von dem Standort. Nach seinen Angaben war der mobile Supercharger zu diesem Zeitpunkt vor Ort und nur ein Tesla wartete auf eine freie Ladesäule.
@Tesla biggest supercharger at Kettleman city, Ca, around 40 chargers but the line is 30 min. Long. Almost every supercharger from LA to SFO is backlogged. Tesla super charging network has not kept up. Spent more time charging than driving. No more long trips on Tesla. pic.twitter.com/hTQKNgikaC
— Shawn Nag (@shawn_nag) December 1, 2019
Auch andere Tesla-Fahrer berichteten über das Wochenende von überfüllten Supercharger-Stationen und Wartezeiten. Einer von ihnen schrieb auf Twitter, so sehe es an fast jedem Supercharger zwischen Los Angeles und San Francisco aus, das Laden habe länger gedauert als das Fahren. Ein anderer Twitter-Nutzer erlebte ebenfalls viel Andrang, konnte dem aber einen Reiz abgewinnen: „Ich habe meinen Tesla seit August und jetzt zum ersten Mal einen ausgelasteten Supercharger gesehen. Wir haben ein Feiertag-Wochenende, aber trotzdem… ziemlich cool zu sehen!“.
Von der Supercharger-Knappheit am Thanksgiving-Wochenende, von der hauptsächlich aus dem Tesla-freundlichen Bundesstaat Kalifornien berichtet wurde, waren übrigens offenbar nicht nur ganz normale Fahrer betroffen: Ein Nutzer der Bilder-Plattform veröffentlichte ein Foto, das nach seinen Angaben zeigt, wie am Standort Tejon Pass der Prototyp eines Model Y auf einen Platz zum Laden wartet.