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Erste Ladesäulen mit US-Förderung für Hawaii – Hersteller unterstützt Tesla-Stecker in Texas

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Bild: Tritium

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Das Programm der US-Regierung zur Förderung der Ladeinfrastruktur im Land könnte von Tesla rechts überholt werden: Als es verkündet wurde, schien klar, dass sich auch in Nordamerika CCS gegen das Supercharger-System durchsetzen würde, denn Ladesäulen nach dem Standard waren Voraussetzung für die Milliarden-Förderung, und zunächst ließ sich auch Tesla mit Adaptern darauf ein. Zuletzt aber erklärten immer mehr Elektroauto-Hersteller, in Nordamerika stattdessen auf die Supercharger-Spezifikationen umzusteigen. In Hawaii wiederum wurden jetzt die ersten Säulen für das US-Programm bestellt – und deren Hersteller spricht sich dafür aus, dass in Texas zusätzlich Tesla-Kabel verlangt werden.

Hawaii nutzt US-Ladeförderung zuerst

Man werde Hawaii sämtliche Ladesäulen für die erste Finanzierungsrunde des Programms National Electric Vehicle (NEVI) liefern, teilte am Dienstag Tritium DCFC mit, ein australisches Unternehmen mit Fabrik in den USA und Notierung an der Nasdaq. Damit habe man sich als wohl erster Hersteller einen Auftrag im Rahmen der neuen Förderung gesichert. Er umfasst acht Systeme, die aus jeweils vier Ladesäulen mit 150 Kilowatt Leistung (s. Foto oben) und zwei Gleichrichter-Einheiten bestehen.

Offensichtlich abgestimmt auf die staatliche Unterstützung bietet Tritium diese Pakete unter dem Namen NEVI an. Hawaii bestellt sie laut der Mitteilung über sein gemeinnütziges Unternehmen Sustainability Partners und bekommt für den Kauf 2,6 Millionen Dollar vom US-Verkehrsministerium. Das ist nur ein winziger Bruchteil des Gesamtbudgets von 615 Millionen Dollar für das Fiskaljahr 2022 und 5 Milliarden Dollar über fünf Jahre, das zu 500.000 neuen Autobahn-Ladesäulen führen soll.

Auch Tesla könnte davon profitieren und gehörte zu den Unternehmen, die bei der NEVI-Vorstellung durch die US-Regierung in diesem Februar mit konkreten Zusagen aufgeführt wurden. Damals wollte Tesla bis 2024 mindestens 3500 Gleichstrom-Säulen „für alle Elektroautos“ verfügbar machen, was als Einführung von Superchargern mit eingebautem CCS-Adapter verstanden wurde. Bislang gibt es neun Tesla-Standorte mit diesem „magic dock“ im Bundesstaat New York und zwei in Kalifornien. Und dabei könnte es auch bleiben, denn selbst im NEVI-Programm gewinnt der vorgeschlagene Tesla-Standard Anhänger.

Tritium für Tesla-Kabel in Texas

Zu diesen gehört unter anderem Tritium, das jetzt die Ladesäulen für Hawaii liefern soll. Die US-Bundesstaaten entscheiden im Detail selbst, welche Ausstattung sie für die geförderten Säulen verlangen. Und nachdem seit Ende Mai die weitaus meisten in den USA aktiven Elektroauto-Hersteller angekündigt haben, ab 2024 Supercharger-Adapter anzubieten und ab 2025 passende Ladebuchsen ab Werk zu verbauen, denken einige der Staaten darüber nach, neben CCS Kabel für das Tesla-Format vorzuschreiben.

Einer davon ist Texas, wo das Verkehrsministerium bereits einen offiziellen Vorschlag zur Kommentierung vorgelegt hat. Mehrere große Ladesäulen-Hersteller lehnten ihn als verfrüht ab, obwohl die meisten von ihnen schon zusätzliche Supercharger-Kabel an ihren Produkten angekündigt haben. Tesla hat sein System zwar als North American Charging Standard (NACS) vorgeschlagen, doch eine Standardisierung mit unabhängigen Gremien steht noch aus. Tritium aber stellte sich am Tag vor der Hawaii-Mitteilung hinter den Vorschlag in Texas. Seine NEVI-Säulen sollen ab Ende 2023 oder Anfang 2024 optional Kabel mit dem Tesla-Stecker bekommen.

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