Der neue US-Präsident Joe Biden (s. Foto) hat deutlich gemacht, dass er eine massive Erhöhung der Förderung von Produktion und Verkauf von Elektroautos einführen will. Dazu lagen bislang unterschiedliche Vorschläge vor, und Ende vergangener Woche haben Mitglieder der Demokratischen Partei ihren vorgelegt. Wie die vorigen sieht er vor, dass auch Käufer der Elektroautos von Tesla wieder gefördert werden – allerdings soll es zusätzlich einen hohen Aufschlag geben, der nur bezahlt wird, wenn Fahrzeuge aus gewerkschaftlich organisierten Fabriken stammen.
4500 Dollar weniger bei Tesla-Kauf
Nach der bisherigen US-Regelung gibt es beim Kauf eines Elektroautos 7500 Dollar Steuergutschrift. Das gilt für die einzelnen Hersteller aber nur, bis sie 200.000 Stück davon verkauft haben – und Tesla sowie General Motors haben diesen Wert schon überschritten. Die absehbare Neufassung soll ohne solche Begrenzungen auskommen, sodass diese beiden Unternehmen davon profitieren würden.
Für General Motors gilt das jedoch in höherem Maß als für Tesla. Denn der neue Demokraten-Vorschlag sieht vor, dass die Prämie für Elektroautos aus gewerkschaftlich organisierten Fabriken von 7500 Dollar auf 12.000 Dollar steigt. Damit können die großen drei US-Autohersteller dienen, nicht aber Tesla. CEO Elon Musk reagierte auf Twitter denn auch deutlich: Der Entwurf sei von Lobbyisten für Ford und die Auto-Gewerkschaft UAW geschrieben worden, schrieb er auf Twitter.
This is written by Ford/UAW lobbyists, as they make their electric car in Mexico. Not obvious how this serves American taxpayers. https://t.co/FUUXARHlby
— Elon Musk (@elonmusk) September 12, 2021
Immerhin 500 Dollar wollen die Demokraten drauflegen, wenn die Batterien für ein Elektroauto in den USA produziert wurden. Doch nicht nur Tesla protestierte gegen die Bevorzugung von Fahrzeugen aus Fabriken mit Gewerkschaft, wie die Nachrichten-Agentur Reuters berichtet: Toyota soll von einer Diskriminierung von Arbeitnehmern geschrieben haben, die sich gegen eine Gewerkschaft entscheiden haben. Ähnlich äußerte sich demnach Honda, das nach eigenen Angaben Elektroautos in den US-Bundesstaaten Alabama, Indiana und Ohio produziert.
Model 3 ist amerikanischstes Auto
Die beiden japanischen Hersteller können allerdings nicht von sich behaupten, echte US-Unternehmen zu sein – während das Tesla Model 3 vor kurzem zum amerikanischsten aller Autos gekürt wurde. Schon bei einer großen Elektroauto-Veranstaltung von Biden Anfang August fiel auf, dass der Pionier trotzdem nicht eingeladen war. Dazu hatte der US-Verkehrsminister Pete Buttigieg jetzt eine interessante Erklärung: Die Regierung konzentriere sich darauf, für weniger Emissionen aus Auto-Auspuffen zu sorgen – und die von Tesla hätten ja gar keinen Auspuff, sagte er in einem TV-Interview.