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Verkehrsminister „im direkten Gespräch“ mit Tesla über Supercharger-Öffnung, sieht Lösung

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https://www.instagram.com/andreas.scheuer/

Bild: Andreas Scheuer

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Das eigene Supercharger-Netzwerk ist einer der großen Vorteile von Tesla, den die meisten neueren Anbieter von Elektroautos übersehen zu haben scheinen. Schon mehrfach berichteten Kunden anderer Marken als Tesla über erhebliche Lade-Probleme, die zum Teil mit Inkompatibilitäten und zum Teil mit schlecht gepflegten Verzeichnissen freier Säulen zu tun haben. Das Tesla-Netz gilt deshalb zunehmend als Vorbild – und wird zum Objekt der Begierde: Deutschlands Verkehrsminister Andreas Scheuer will jetzt nach eigener Aussage dafür sorgen, dass es von Elektroautos jeglicher Hersteller genutzt werden kann.

Tesla-Supercharger für alle Elektroautos

„Es gibt ein paar technische Fragen zu klären, aber ich erwarte, dass wir zu einer Lösung kommen“, sagte Scheuer der Neuen Osnabrücker Zeitung in einem Interview über Elektroauto-Praxisfragen. Damit bezog er sich nicht auf Tesla allein, sondern allgemein auf Bestandsinfrastruktur, die für andere Hersteller geöffnet werden solle – aber außer den Superchargern gibt es bislang kein proprietäres Elektroauto-Ladenetz.

Er stehe „mit Herstellern wie Tesla im direkten Gespräch“ über diese Fragen, erklärte der Minister. Sein Ziel dabei sei „die barrierefreie Nutzung der Ladesäulen aller Anbieter für alle E-Autos, und das mit einheitlichem Bezahlsystem, am besten per Smartphone“. Für Tesla-Besitzer wäre das auf gewisse Weise sogar ein Rückschritt, denn zum Nutzen der Supercharger braucht es bislang keinerlei physisches Zahlungsmittel. Man muss nur eine Kreditkarte im Tesla-Konto hinterlegen, dann wird das eigene Elektroauto vor dem Laden authentifiziert. Solche „plug and charge“-Lösungen werden zudem zunehmend auch bei anderen Lade-Anbieter und Autos eingeführt.

Nähere Angaben über seine Öffnungsgespräche mit Tesla machte Minister Scheuer in dem Interview nicht. Freies Laden könnte eines der Themen bei seinem Treffen mit CEO Elon Musk auf dem Gelände der deutschen Gigafactory in diesem Mai gewesen sein (s. Foto oben). Außerdem könnten dabei Subventionen für Starlink-Internet von SpaceX und autonomes Fahren eine Rolle gespielt haben – beides fällt ebenfalls in Scheuers Zuständigkeit.

Audi plant halbexklusive Ladestationen

Scheuer Supercharger-Verhandlungen sind bis zu einer Erfolgsmeldung insofern nichts Neues, als CEO Elon Musk schon mehrmals seine grundsätzliche Bereitschaft zur Öffnung erklärt hat. Die Bedingungen dafür sind aber unbekannt. Zwingen dürfte man ihn jedenfalls in Europa nicht können, denn anders als freie Anbieter hat Tesla sein schnelles Lade-Netz ohne Subventionen aufgebaut. Interessant wird zudem sein, ob Scheuer auch das Gespräch mit Audi sucht: Die Premium-Marke des Volkswagen-Konzerns hat vor kurzem ein Konzept für zumindest halbexklusive Ladestationen für die eigenen Elektroautos vorgestellt.

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