Alle Hardware-Voraussetzungen sind schon seit der Einführung des Model 3 vorhanden, und eine Entdeckung in diesem Februar sprach dafür, dass sie bald auch genutzt werden würden: In einem Tesla-Video zu der neuen Software-Oberfläche V11 war ein Symbol für Zoom zu sehen, also den Dienst für Video-Konferenzen, der es mit der Corona-Pandemie zu großer Bekanntheit und Verbreitung gebracht hat. CEO Elon Musk, der eine solche Funktion in den Elektroautos von Tesla schon 2020 zugesagt hatte, äußerte sich nicht zu dieser Entdeckung. Aber jetzt teilte Zoom selbst offiziell mit, dass der Dienst dort bald Einzug halten werde.
Zoom-Konferenz beim Laden von Model Y
Die Tesla-Ankündigung erfolgte im Rahmen der Info-Veranstaltung Zoomtopia 2022 am Dienstag, die auch live bei YouTube übertragen wurde. Nachdem sie dort über verschiedene Erweiterungen des Dienstes gesprochen hatte, leitete eine Produkt-Managerin mit den Worten „wir werden es noch einfacher machen, Zoom von überall aus zu nutzen“, zu diesem Thema über. In einem eingespielten Video konnte man dann eine Frau sehen, die per Smartphone eine Zoom-Konferenz vereinbart und sie dann beim Laden von ihrem Tesla Model Y aus führt.
Wie die Zoom-Integration in die Tesla-Oberfläche gelöst ist, kann man in dem Video nicht genau sehen. Gezeigt wird, dass die Frau im Model Y auf einen Kalender-Eintrag tippt. Sofort anschließend erscheint das Logo des Video-Dienstes, und kurz darauf winkt die Frau einem Kollegen zu, der danach auf dem Bildschirm zu sehen ist. Die Einblendung ist ungefähr quadratisch und nimmt den größten Teil des zentralen Tesla-Touchscreens ein (s. Foto oben).
Das Video endet mit einer Aufnahme von oben, in der das weiße Model Y über Logos von Zoom und von Tesla auf einer Straße fährt. Das spricht dafür, dass diese bislang nur einseitig erwähnte Kooperation offiziell ist. Ob das nicht unglaublich sei, fragt die Produkt-Managerin nach der kurzen Vorführung rhetorisch. „Es wird bald bei allen neuen Tesla-Modellen verfügbar sein“, kündigt sie dann an, bevor sie sich wieder anderen Zoom-Verbesserungen zuwendet.
Kompletter App Store bei Tesla möglich
„Bald“ ist eine auch von Tesla-CEO Musk gern genutzte Zeitangabe, die bei ihm meist bedeutet, dass etwas noch länger auf sich warten lassen wird. Bei Zoom muss das aber nicht unbedingt auch so sein – die offizielle Präsentation vor Nutzern weltweit spricht im Gegenteil eher dafür, dass es im engeren Sinn zu verstehen sein könnte. Mit der Ende 2021 eingeführten Version 11 seiner Software-Oberfläche hatte Tesla schon einen konfigurierbaren Start-Bildschirm wie bei Smartphones realisiert, in dem dann auch das Zoom-Logo entdeckt wurde. Manche Beobachter erwarten deshalb einen ganzen App Store mit Software verschiedener externer Anbieter in den Elektroautos des Unternehmens.