Vergangene Woche wurde von einem Tesla Model S Plaid berichtet, das auf dem Nürburgring seine Runden drehte, bis es nach einer Kollision mit der Leitplanke von der Strecke geschleppt werden musste. Jetzt ist auch ein Video dazu aufgetaucht, das eher nach einem technischen Problem als nach einem Unfall aussieht.
Model S Plaid auf Ring-Abschlepper
Der Beitrag wurde an diesem Mittwoch von dem YouTube-Kanal CarSpyMedia veröffentlicht, der regelmäßig Tests auf der deutschen Rennstrecke beobachtet. Dass dort erneut ein Tesla unterwegs ist, wurde schon Ende Juli gemeldet. CEO Elon Musk hatte vorher angekündigt, das Model S mit dem neuen Plaid-Antrieb mit drei Motoren dort auf Rekordjagd schicken zu wollen. Schon vor rund zwei Jahren war Tesla mit Plaid-Prototypen auf dem Ring.
Von den neuen Tests wurde zunächst nicht viel bekannt, bis Ende August die Meldung kam, der Fahrer des Model S Plaid sei in die seitlichen Streckenbegrenzungen geraten. Die jetzt veröffentlichten Video-Aufnahmen dürften von diesem Tag stammen (CarSpyMedia gibt den 25. August an). Tatsächlich ist darin zu sehen, wie der Tesla mit einer Hülle verdeckt auf einen geschlossenen Abschleppwagen gezogen wird. Aber vorher steht er exakt parallel zur Fahrbahn an ihrem Rand, was nicht danach aussieht, als wäre dem Geschehen ein Unfall vorausgegangen.
CarSpyMedia erwähnt in der Video-Beschreibung ebenfalls nur einen „Ausfall“ des Plaid-Tesla und keinen Crash. Über die näheren Umstände machte er aber keine Angaben. Klar scheint jedenfalls, dass Tesla nicht unbedingt wollte, dass die Aktion dokumentiert wird. Dafür spricht sowohl die Abdeckung über dem Model S als auch die Tatsache, dass während des Aufladens ein anderer Tesla so nah an seiner Seite bleibt, dass der Blick darauf weitgehend versperrt ist. Tester auf dem Nürburgring wissen meist, wo die Fotografen mit ihren Kameras stehen.
Tesla überholt Mercedes und BMW
Wie in dem Video ebenfalls zu sehen ist, war das Model S Plaid vor dem Ausfall schnell. In den ersten Szenen überholt es in einer Kurve ein getarntes anderes Fahrzeug, laut CarSpyMedia den Mercedes EQS in der kommenden AMG-Version. Wenig später zieht der Tesla auf einer Geraden an einem BMW i4 vorbei. Ofensichtlich und passend zur Entwicklung in der Branche sind auf dem Nürburgring also gerade viele Elektroautos unterwegs.
Ob Tesla mit seinem Plaid-Modell auch einen offiziellen Rekord-Versuch startet, ist bislang nicht bekannt. Die aktuellen Fahrten finden im Rahmen des so genannten Industrie-Pools statt, in dem sich mehrere Hersteller die Strecke für Tests teilen. In Absprachen ist es möglich, sich eine freie Bahn für besonders schnelle Runden zu sichern, doch der Ring-Betreiber erkennt Rekorde nur an, wenn das Auto vorher überprüft und beim Fahren von einem Notar beobachtet wird.