Seit vergangenem Jahr gab es immer wieder Gerüchte, Tesla würde Batterien in Zukunft auch von BYD beziehen, also dem chinesischen Unternehmen, das seine Wurzeln in diesem Bereich hat und seit einiger Zeit reihenweise Elektroautos mit den eigenen Speichern auf den heimischen Markt bringt. Dabei nutzt BYD die relativ kostengünstige LFP-Chemie, die auch Tesla bereits bei Model 3 und Model Y mit Standard-Reichweite aus China einsetzt. Zu den Gerüchten haben sich beide Seiten bislang nicht geäußert, auch wenn von Tesla in diesem März bereits eine indirekte Bestätigung kam. Und jetzt sagte ein hoher Manager von BYD ganz offiziell, dass der große Konkurrent mit den eigenen Batterien beliefert werden soll, und zwar schon bald.
Effiziente BYD-Akkus bald für Tesla
BYD produziert seine LFP-Zellen in dem so genannten Blade-Format, das weniger Bauraum und Material für das fertige Paket braucht. Damit wird der Abstand bei der Energie-Dichte gegenüber den teureren NMC-Batterien geringer, die bislang in den meisten westlichen Elektroautos stecken. Für die neue Limousine Seal ist sogar eine noch effizientere Bauweise vorgesehen: Nach dem Prinzip „Cell to Body“ bedeutet das Akku-Paket nicht mehr nur zusätzliches Gewicht, sondern wird zum Teil der tragenden Struktur (s. Foto oben) – ähnlich wie es Tesla mit seinen 4680-Batterien bei Model Y aus der Gigafactory in Texas macht.
Und diese Konzepte dürften zeitnah auf die eine oder andere Weise zusammenfließen. Denn wie der Blog CnEVPost berichtet, hat der Executive Vice President von BYD am Mittwoch in einem Interview mit einem staatlichen Sender bestätigt, dass BYD und Tesla jetzt zusammenarbeiten. „Wir sind gute Freunde von Elon Musk und werden ihn bald mit Batterien beliefern“, sagte er laut dem Bericht – von anderen Medien wurde die zeitliche Aussage des Managers auch mit „sehr bald“ übersetzt.
LFP-Batterien gewinnen Bedeutung
Darüber hinaus machte der BYD-Manager keine weiteren Angaben. Bis Tesla verrät, was mit der neuen Batterie-Ware geschehen soll, kann jetzt also über diese Frage spekuliert werden. Schon im ersten Quartal dieses Jahres war nach Angaben von Tesla fast jedes zweite neu produzierte Elektroauto aus dem eigenen Haus mit Akkus aus LFP-Batterien ausgestattet, die bislang sämtlich von CATL geliefert werden. Mit BYD dürfte dieser Anteil weiter zunehmen – passend zu dem von CEO Elon Musk im Juli 2021 verkündeten Plan, auf längere Sicht auf zwei Drittel LFP-Batterien bei Tesla zu kommen, wobei sich die nicht unbedingt für das eigene 4680-Format eignen würden. Schon in diesem März hatte das Unternehmen laut einem Analysten ihm gegenüber wissen lassen, dass es inzwischen vier große Batterie-Lieferanten hat.