Bild: Volkswagen
Der deutsche Volkswagen-Konzern will in den nächsten Jahren bei Elektromobilität und Digitalisierung „voll in die Offensive“ gehen, kündigte laut einer Pressemitteilung gemeinsam mit Management und Aufsichtsrat Bernd Osterloh an, der Vorsitzende des VW-Betriebsrates. Für seine neue Planungsrunde bis 2025 habe der Konzen insgesamt 150 Milliarden Euro an Investitionen sowie Forschung und Entwicklung vorgesehen, heißt es darin. Die Zukunftsausgaben für reine Elektroautos steigen nur leicht, die für Software aber sollen in dem Zeitraum verdoppelt werden.
Gleichauf mit Tesla – aber nicht bei Software
Mit dem ID.3 hat die Volkswagen-Hauptmarke VW inzwischen das erste reine und nach Tesla-Art von Grund auf als Elektroauto entwickelte Modell auf den europäischen Markt gebracht. Viele Ableger auf derselben neuen MEB-Basis auch von anderen VW-Marken wie Audi und Skoda sollen ab Anfang 2021 folgen. Konzern-Vorstandschef Herbert Diess sagte dazu jetzt, mit seinen Elektroauto-Modellen und -plattformen sei Volkswagen schon „weltweit führend“. In den kommenden Jahren aber werde entscheidend sein, auch bei Auto-Software eine Spitzenposition zu erreichen.
Diese Aussagen entsprechen früheren aus dem VW-Management mit Blick auf Tesla: Bei der Batterie-Technik sieht man sich inzwischen gleichauf, bei Software einige Jahre hinterher. So lief die Produktion des VW ID.3 schon in diesem Sommer an, die Software aber wurde bis zu den ersten Auslieferungen im September nicht fertig. Beim Porsche Taycan blamierte sich vor kurzem eine weitere Volkswagen-Marke mit einem Ruf in die Werkstätten für ein Update, wie es Tesla längst regelmäßig per Funk schickt.
26 Millionen VW-Elektroautos bis 2030
Viel Geld soll es jetzt richten. Gegenüber dem vorigen Planungszeitraum bis 2024 seien die geplanten Investitionen in Digitalisierung auf 27 Milliarden Euro verdoppelt worden, teilte Volkswagen mit. Zuvor wurden sie noch zusammen mit Hybridantrieben auf diesem Niveau ausgewiesen, jetzt kommen für diese eigene 11 Milliarden Euro hinzu. In Fabriken und Forschung für Elektroautos will der Konzern bis 2025 rund 35 Milliarden Euro investieren. Sie sind also der größte Brocken im VW-Zukunftsbudget, liegen aber nur 2 Milliarden Euro über der vorigen Planung.
Bei der Gelegenheit nannte Volkswagen auch Prognosen zu der Zahl der reinen Elektroautos, die im ferneren Zeitraum bis 2030 insgesamt verkauft werden sollen: 26 Millionen Stück würden angepeilt, davon allein 19 Millionen auf Grundlage des MEB-Baukastens und der Großteil der übrigen 7 Millionen mit der sportlichen Plattform PPE. Außerdem werde der Konzern bis 2030 voraussichtlich 7 Millionen Hybridautos produzieren; eine Zahl für Autos nur mit Verbrennungsmotor wurde nicht genannt.