Am 22. März gehörte der Fassadenbau-Unternehmer Jörg Minnebusch zu den 30 auserwählten Tesla-Kunden, die zur Eröffnung der deutschen Gigafactory von CEO Elon Musk die ersten dort produzierten Model Y Performance erhielten – und nur zwei Tage später war er der erste unglückliche, der mit seinem in einen Unfall verwickelt war. Ein unachtsamer Einbieger verursachte geschätzte 20.000 Euro Schaden an seinem schwarzen Tesla, der vorher als das 12. Kunden-Exemplar aus der deutschen Fabrik gekennzeichnet war. Auch dank einer Intervention von weit oben sollte Giga0012 immerhin rasch repariert werden, konnte Minnebusch berichten. Tatsächlich wurde sein Model Y gleich darauf zerlegt – aber soll jetzt erst Ende August fertig sein.
Model Y seit Ende März zerlegt
Nach dem unverschuldeten Unfall war Minnebusch betrübt, aber bald darauf wieder guter Dinge. Denn erstens hatte der lokale Tesla-Bodyshop sein Model Y mit dem Schaden am Heck mittels starkem Klebeband wieder verkehrsfähig gemacht. Und noch besser fand er, dass ihm die Partner-Werkstatt zu verstehen gab, dass man sich bei Tesla auf hoher Ebene für sein Problem interessiert. Immer wieder klagen Kunden über lange Wartezeiten auf Ersatzteile, und eines seiner ersten Model Y wolle das Management nicht lange geflickt herumfahren sehen.
Das ist insofern geglückt, als Minnebusch sein Model Y noch Ende März bei dem Bodyshop abgab, der es prompt zerlegte, weil Tesla das Eintreffen aller nötigen Teile für den Tag darauf zugesichert hatte. Nur kam nicht alles, was benötigte wurde. Und so steht Giga0012 noch heute teils zerlegt in der Werkstatt. Deren Leiter müsse gegenüber Tesla regelmäßig Bericht über den Fortschritt erstatten, weil er sich auf eine schnelle Reparatur verpflichtet habe. Nur interessiere das dort offenbar niemanden mehr, erzählte Minnebusch teslamag.de am Dienstag am Telefon, nachdem er am Montag sein neues Leid auf Twitter geklagt hatte.
https://twitter.com/JoergMinnebusch/status/1538849465225953280
Seit Ende März ist er jetzt statt in seinem Model Y Performance mit einem Model 3 in der Basis-Version unterwegs. Der Ersatz-Tesla wurde ihm von der Karosserie-Werkstatt zur Verfügung gestellt, muss aber von der gegnerischen Versicherung bezahlt werden. Die wird irgendwann nicht mehr bereit dazu sein, fürchtet Minnebusch, zeigte sich aber sicher, dass die Kosten nicht an ihm hängen bleiben. Als einziges Element für den Zusammenbau des Model Y fehlt nach seiner Auskunft jetzt noch das innere Seitenteil für den Kotflügel. Am Montag habe er die Information bekommen, dass er darauf noch bis Ende August warten muss.
Teile in Container von Tesla-Fabrik
Bis jetzt sind knapp drei Monate seit der Einlieferung bei dem Tesla-Partner vergangen, bis Ende August werden es fünf Monate sein. Fest zugesagt wurden ihm nach seinen Angaben vorher zehn Tage. Dabei wäre Minnebusch gern bereit, zu der Fabrik in Grünheide zu fahren, um sich das benötigte Teil abzuholen, das dort sogar in Containern zu sehen sei, wie er sagte. Aber auch dieser Ausflug an der offenbar nicht intakten Tesla-Logistik für Ersatzteile vorbei kam bislang nicht zustande. Im Rückblick wünscht sich Minnebusch inzwischen, er hätte die Möglichkeit genutzt, sich nach dem Unfall ein neues Model Y bezahlen zu lassen und Nr. 12 vom Tag der Gigafactory-Eröffnung in Grünheide der Versicherung zu überlassen. Jetzt bleibt ihm einstweilen nur der kleine Leih-Tesla und Warten.