Bild: Tesla (Symbolfoto)
Die Verkäufe von Elektroautos in aller Welt haben sich im vergangenen Jahr auf 6,75 Millionen Einheiten einschließlich Plugin-Hybriden mehr als verdoppelt. Das geht aus einer umfangreichen Zusammenstellung hervor, die jetzt der Daten-Dienst EV-Volumes veröffentlichte. Das vierte Jahr in Folge war demnach das Tesla Model 3 das meistverkaufte Elektroauto der Welt, gefolgt von dem sehr kleinen und billigen China-Modell Wuling Mini EV. In dem stark wachsenden Markt haben fast alle Hersteller ihre Elektroauto-Verkäufe um mindestens zweistellige Prozent-Werte gesteigert – die deutschen liegen dabei aber im unteren Bereich.
Globale Top-Drei mit zweimal Tesla
Von den 6,75 Millionen neuen Elektroautos in 2021 waren laut EV-Volumes 71 Prozent rein elektrisch, also etwa 4,8 Millionen. Gut ein Zehntel davon entfiel allein auf das Tesla Model 3 als das bestverkaufte Einzelmodell mit 501.000 Einheiten. Das waren etwa 37 Prozent mehr als vor einem Jahr und bedeutete nach den Daten zugleich, dass der Tesla auf Platz 2 aller Verkäufe mittelgroßer Autos in 2021 stand, nur hinter dem Toyota Camry. Den zweiten Platz unter Elektroautos nahm im vergangenen Jahr der Wuling-Mini ein, dessen Verkäufe sich auf 424.000 mehr als verdreifachten. Dritter war dann schon das Tesla Model Y mit 411.000 Verkäufen, sogar fünfmal so viel wie 2020, als es nur in den USA verfügbar war.
Weil General Motors an dem Joint-Venture für das Wuling Mini EV beteiligt ist, rechnet EV-Volumes dessen Verkäufe dem amerikanischen Konzern zu. Hauptsächlich dadurch kam GM für EV-Volumes auf den vierten Platz der Elektroauto-Hersteller weltweit. Lässt man Plugin-Hybride außer Acht, lag GM mit insgesamt ziemlich genau einer halben Million reinen Elektroautos sogar vor dem deutschen Volkswagen-Konzern, der gut 450.000 davon verkaufte. Zusammen mit Plugin-Hybriden war VW mit rund 750.000 Verkäufen die globale Nummer Zwei, gefolgt von BYD aus China mit insgesamt knapp 600.000 reinen und gemischten Elektroautos.
Unter den Modellen hatte Volkswagen keinen echten Verkaufsschlager. Das Weltauto VW ID.4 erreichte zwar den vierten Platz, spielte mit 122.000 Verkäufen aber in einer anderen Klasse als Tesla Model 3 und Y sowie dazwischen der Wuling-Mini. Der Rest der Top-Ten für 2021 ist mit Modellen gefüllt, von denen manche im Westen vielleicht noch nie etwas gehört haben: Auf Platz 5 stand mit dem BYD Qin Plus ein Plugin-Hybrid, gefolgt von dem Li Xiang One mit Range-Extender und dann den zwei weiteren BYD-Modellen Han und Song Pro. Erst auf Platz 9 taucht mit dem Renault Zoe wieder ein europäisches Elektroauto (mit gegenüber 2020 auf 77.000 gesunkenen Verkäufen) auf, Platz 10 nimmt mit dem Changan Benni ein weiteres China-Modell ein.
China dominiert Elektroauto-Verkäufe
Das ist insofern nicht verwunderlich, als auch der globale Elektroauto-Markt insgesamt von China dominiert war – laut EV-Volumes haben sich die Verkäufe hier um 155 Prozent auf 3,4 Millionen Stück erhöht. Das ist sowohl von den absoluten Zahlen her als auch relativ gesehen mehr als in Nordamerika mit plus 96 Prozent oder Europa mit nur plus 66 Prozent in 2021. Und weil westliche Hersteller mit Ausnahme von Tesla und GM (über Wuling) in China bei Elektroautos bislang nicht recht Fuß fassen konnten, schlägt sich das auch in den Wachstumsraten auf dieser Ebene nieder.
Ford und Stellantis schafften dank neuer Modelle und einer niedrigen Basis zwar 217 Prozent bzw. 158 Prozent Elektroauto-Steigerung gegenüber 2020 (jeweils mit rund 50 Prozent Hybrid-Anteil). Doch insbesondere die deutschen Auto-Konzerne hinkten hinterher. Bei Volkswagen war das elektrische Wachstum mit 80 Prozent zum Vorjahr noch am ausgeprägtesten, wenn auch niedriger als bei Tesla mit 87 Prozent. Der BMW-Konzern aber wuchs mit Elektroautos lediglich um 66 Prozent und Daimler nur um 53 Prozent. Zusätzlich fallen die beiden deutschen Hersteller dabei mit einem Anteil von Plugin-Hybriden von mehr als 50 Prozent auf.