Nach dem Start mit der Limousine EQS am oberen Ende seiner Klassen-Palette Ende 2021 füllt Mercedes nach und nach auch andere Segmente mit Elektroautos. Auf den neuen europäischen Reichweiten-König folgte der EQE in der E-Klasse, und nachdem im April der SUV-Ableger des EQS vorgestellt wurde, veröffentlichte Mercedes jetzt die meisten Daten über den EQE als SUV. Der Preis war noch nicht dabei, er dürfte aber irgendwo zwischen Tesla Model Y und Model X liegen.
Mercedes EQE SUV näher an Model Y
Mit einer Länge von 4,86 Metern ist das neue elektrische SUV dem Model Y näher als dem Model X, das Ende des Jahres zunächst in der Top-Version Plaid und in 2023 auch wieder mit einfachem Allrad-Antrieb in Europa ausgeliefert werden soll. Beim Preis könnte es ähnlich aussehen. Ein Tesla Model Y in der im August eingeführten Version mit Hinterrad-Antrieb und kleinerem Akku kostet in Deutschland derzeit ab 56.965 Euro. Mercedes nannte jetzt noch keine Preise. Die EQE-Limousine kostet ab 66.400 Euro, sodass bei der SUV-Version mit merklich über 70.000 Euro zu rechnen ist. Das Tesla Model X kostet als Plaid 140.990 Euro, und auch als Long Range dürfte der Preis sechsstellig bleiben.
Knapp oberhalb des Model Y bewegt sich der EQE SUV auch bei der Reichweite – jedenfalls im Idealfall. Nach Angaben von Mercedes beträgt sie bei der Basis-Version 350+ mit Heck-Antrieb nach WLTP bis zu 590 Kilometer, je nach Ausstattung aber möglicherweise auch nur 480 Kilometer. Tesla nennt für das Model Y RWD mit dem kleineren Akku abhängig von den Felgen 430 oder 455 Kilometer, für die Long-Range-Version mit Allrad 533-565 Kilometer. Bei Mercedes schaffen die Allradler 350 4Matic und 500 4Matic laut einer Presse-Mitteilung 459-558 Kilometer. Eine Akku-Größe wurde nicht genannt.
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Teile des Batterie-Managements und andere Software im EQE SUV lassen sich laut Mercedes per Funk aktualisieren – anders als bei Tesla also immer noch nicht alles. Auf eine weitere Schwäche im Vergleich zu dem Elektroauto-Pionier wies in einem Video gleich das Portal carwow hin: Das SUV hat wie die anderen Mercedes-Elektroautos keinen Front-Kofferraum – die Haube vorn lässt sich vom Besitzer nicht einmal öffnen. Auf einen Frunk habe man verzichtet, um vorne einen Hepa-Luftfilter unterzubringen, erklärt ein Mercedes-Vertreter mit deutschem Akzent dem carwow-Moderator. Aber Tesla Model Y wie Model X haben den natürlich auch, offenbar sogar größer, und trotzdem einen Frunk.
Deutsches Elektroauto aus US-Produktion
Zudem ist, wenn man auf so etwas Wert legt, das Model Y ein deutscheres Elektroauto als der Mercedes, denn in zunehmender Zahl wird es in der Gigafactory in Grünheide bei Berlin produziert. Der EQE SUV dagegen soll aus der Mercedes-Fabrik im US-Bundesstaat Alabama kommen. Die Produktion dort beginnt nach den Angaben in diesem Dezember, weitere Standorte werden nicht genannt. Zusätzlich sind zwei AMG-Versionen geplant. In der Mitteilung dazu nannte Mercedes auch eine Batterie-Größe, nämlich nutzbare 90,6 Kilowattstunden – und eine daran sowie am Tesla Model Y Performance mit 514 Kilometern bei weniger Kapazität gemessen nur noch mäßige Reichweite von 431-488 Kilometern.